It´s fucking disgusting, man!
Da scheitern erneut ein paar Amis bei dem Versuch, den härtesten und schockierendsten Film aller Zeiten zu produzieren.
In meinen Augen haben sie so richtig versagt, denn dafür bedarf es einer Handlung, die ich hier nicht wirklich entdecken konnte.
Es finden sich lediglich Figuren, die leiden und dessen Leid ich nicht unbedingt dermaßen explizit miterleben möchte, ein Film zum Hassen oder für Leute, die nicht auf ihren Bewährungshelfer hören wollen.
Die furchtbar wackelige Handkamera, die ich schon bei Schulabschlüssen in den 80ern verachtete habe, kommt hier einzig und allein zum Einsatz und soll dem Zuschauer ein Bild authentischer Brutalität im Zuge eines Folterstreifzuges durchgeknallter Gothics geben.
Keine Figurenzeichnung, weder bei Täter, noch Opfer, man ist gleich am Schauplatz, eine Rahmenhandlung gibt es nicht.
Soll also Snuff sein, soll Realität sein, soll ein krankes Bild der Gesellschaft widerspiegeln.
Exploitation aus der Sicht des amerikanischen Untergrundvolkes und irgendein dummer August wird sich wohl auch als vermeintliches Opfer finden.
In diesem Fall eher Auguste und Auguste, die dazu gezwungen werden, sich zu erbrechen und danach abzuschlecken, während die Täterin genussvoll auf sie kotzt, das Zeug abschleckt, was wiederum die Herren im Hintergrund zum Onanieren animiert.
Also richtig ekelige Gülle.
Eine Aneinanderreihung von Demütigungen, Folter und Erniedrigung, - planlos zusammengestückelt, ohne dramaturgischen Faden, ohne Spannung und ohne Gefühl. Und in diesem Fall sollte Gefühl wohl eher Mitgefühl bedeuten, welches für die Opfer empfunden werden soll.
Fehlanzeige!
Die so genannten Opfer weisen Merkmale typischer Gothics auf und geben sich gerne den Rollenspielen etwas anderer Art hin, da sind Szenen des Hautritzens nicht gestellt, weil einige Leute dieser Fraktion ohnehin kaum etwas anderes „Handwerkliches“ zustande bringen.
Autoaggression geht einher mit einer bizarren Weltanschauung, die die drei Täter präsentieren.
„Lacrimosa, Sopor Aeternus und der feste Glaube, dass im Schmerz die Erfüllung liegt“, ja, Anfang der 90ger waren wir entweder Grufties oder haben die Welt verstanden.
Ich muss gestehen, dass ich während des Zuschauens Zigaretten gedreht habe, wohl wissend, dass die Wackelkamera auf Dauer zu Tränen rührt und man sich dem eigentlichen Element des Nikotins zu Ablenkungszwecken eher hingezogen fühlt.
Allerdings wusste ich zuvor nichts vom debilen Dauerkichern der Täter und das steigert sich zur größten Nervenprobe für den Zuschauer. Egal, was an Folter und Grausamkeiten geschieht, im Hintergrund kichert immer jemand oder bringt eine sopranige Variante der ohnehin schon hohen Sprechstimme zum Einsatz, die sich im Verlauf dermaßen überschlägt, als würde es auf dem Schulhof keine Lehrer mehr geben.
Allerdings bescheinigen die Macher dadurch auch ihren IQ eines Gewittertierchens, denn was da an Dialogen zu vernehmen ist, beschränkt sich auf eine vierstellige Summe, die das Wort „Fuck“ zählt.
Wie sind also die Macher herangegangen?
Handkamera geschnappt, Freunde zum Mitwirken animiert, billige FX-Zutaten hineingestreut, um mit den Gewaltszenen möglichst viele Tabus brechen.
Neben Kotzen und Penis abschneiden, wird auch ein totes Kind in einer Badewanne penetriert und eine Frau wird gepimpert, nachdem ihre Eingeweide schon herausgenommen wurden.
Allzu drastisch ist die Gewaltdarstellung aber nicht und wer bei den sexuellen Handlungen gar Hardcore erwartet, wird ebenfalls enttäuscht werden, denn so konsequent mutig waren die Macher dann doch nicht, die FX sind fast schon lachhaft.
Das Resultat ist ein durchgängiges Ärgernis auf unterstem Niveau: Gewollt schlechte Bildqualität und kranke Darsteller, die als solche auch ärztlich zu attestieren sind.
Und um zu zeigen, dass die Macher etwas Ähnliches wie Musik machen, gibt es noch einen kurzen Auftritt einer Slaughter-Metal-Band, was fast noch unerträglicher als der Film rüberkommt. Eine Anti-Werbung erster Klasse.
Wenn die Macher die Ekelgrenze des Zuschauers überschreiten wollten, ist das mit „Mordum“ ganz gut gelungen, nur, - welcher Zuschauer zelebriert schon das Kotzen?
Aber, wie mein Opa zu ekeligen Themen beim Essen sagt: „Von mir aus kannst du auf den Tisch scheißen, dann leg ich die Kartoffeln daneben, damit sie warm bleiben“
Pseudo-Snuff der durchgeknallten Art, ein Werk von Schreihälsen und Selbstzerstümmlern, das ist überflüssig, überhaupt nicht spannend und geschmacklos, zudem versagt es in seiner authentischen Darstellungsweise, weil kein deutlicher Handlungsfaden erkennbar ist.
Was als amerikanische Variante der „Guinea-Pig“ – Reihe angepriesen wird, ist nichts, als der lächerliche Versuch eines Films.
Verdammt unerträglich,
1 von 10