Review
von Leimbacher-Mario
Einmal das Gleiche in mehr, bitte!
„Anacondas“ verhält sich zu seinem Vorgänger ungefähr wie „Jaws 2“ oder „Predators“ oder „Jurassic Park: The Lost World“ zu ihren Originalen - das ist schon erstaunlich, wie die gleiche Formel noch immer und immer wieder benutzt wird und teilweise auch funktioniert. Selbst wenn der erste Teil so nie auch nur ansatzweise übertroffen wird... In „Anacondas: The Hunt For The Blood Orchid“, der mit seinem Vorgänger nur thematisch zusammenhängt, macht sich ein Team von Forschern, Geschäftsmännern und Abenteurern auf in den Dschungel von Borneo (wo es in echt eigentlich gar keine großen Schlangen gibt!), wo sie eine sagenumwobene, lebensverlängernde Heilpflanze finden und ernten wollen, durch die ein Vermögen erwartet wird...
So wie der Titel einfach ein kleines „S“ dranhängt, so nah folgt der Film seinem Vorgänger. Wieder ein bunt gemischtes Team, wieder ein Dschungelabenteuer, wieder ein paar Überlebende (überraschend viele!), wieder einige fiese Kills. Ok, diesmal ist ein süßer, gut schauspielernder (!) Affe an Bord, es gibt eine spektakuläre Wasserfall-Szene, es ist Asien und nicht Südamerika, es gibt wesentlich mehr Riesenschlangen und es wird mit dem pflanzlichen MacGuffin sogar ein Grund für die enormen Ausmaße der Tiere geliefert - doch ansonsten ist in Sachen Eigenständigkeit, Überraschungen und Kreativität absolut tote Hose. Außerdem gibt es fast keine „echten“ Schlangen mehr, hängen bleibende Highlights sucht man vergebens und kaum eine der Figuren wächst über sich hinaus bzw. einem an's Herz. Seinen Zweck erfüllt das Ding, doch ich würde dennoch immer zu J.Lo's Crew greifen. Da war alles eine Nummer heißer, besser, hübscher, echter und schwitziger. Wie der hier danach noch eine Art Franchise nach sich ziehen konnte, bleibt ein Rätsel...
Fazit: die Effekte sind in den 7 Jahren kaum besser geworden, die Besetzung ist blasser (trotz wieder einmal deutlichem Multi-Kulti-Ansatz), die Atmosphäre ist weniger dicht, die Schlangen sind mehr aber weniger furchteinflössend und fühlbar. Insgesamt ist es dasselbe in (noch) grün(er), nur billiger, oberflächlicher und vielleicht sogar noch dümmer. Eine Fortsetzung, die Tierhorrorheads oberflächlich unterhalten sollte, mehr aber auch nicht. Immerhin besser als die Anacondas, die darauf auch noch folgen sollten, mit The Hoff und Co....