Kein erfolgreicher Film ohne eine Fortsetzung, auch wenn es, wie im Fall von „Anaconda“ 7 Jahre dauert bis sich ein Studio daran erinnert, dass da noch ein erfolgreicher Film auf eine weitere Kinoauswertung wartet. Jetzt also „Anacondas- Die Jagd nach der Blutorchidee“. Der Titel lässt es schon vermuten, diesmal wird gleich auf mehrere der großen Tiere gesetzt. Da gleichzeitig das Budget im Vergleich zum Vorgänger um 10 Millionen reduziert wurde, darf man gespannt sein, wie sich der Film im Vergleich schlägt.
Die Story ist grundsätzlich wieder die selbe wie bereits 7 Jahre zu vor. Die Handlung wurde zwar nach Borneo verlegt und aus dem Filmteam ist ein Wissenschaftlerteam geworden, das auf der Suche nach der Titelgebenden Blutorchidee ist. Der werden Lebensverlängernde Wirkungen nachgesagt und das Team aus jungen Forschern verspricht sich neben Ruhm und Anerkennung natürlich auch die ein oder andere Million in Dollarform. Also wird ein Boot angeheuert, das von einem Ex-Soldaten gefahren wird, der genug vom Töten hat und deshalb jetzt durch den Dschungel schippert. Nun man darf mal raten, dass die Fähigkeiten des Elite Kämpfers noch von Vorteil sein werden. Nach einem durchaus sehenswerten Sturz einen Wasserfall hinunter geht es dann auch endlich los. Das Boot ist futsch und der Film schlägt ab hier eine etwas andere Richtung ein als der Vorgänger, denn ab sofort geht es zu Fuß durch den Dschungel. Dabei wird die Gruppe natürlich von den Schlangen wieder ordentlich dezimiert und auch ansonsten passiert wenig was man noch nicht gesehen hat. Trotzdem muss man auch Dwight H. Little ein Kompliment machen. Der Film ist noch temporeicher und straffer inszeniert als der schon alles andere als langweilige und lahme Vorgänger. Nach etwas Vorgeplänkel geht es direkt los und die Schlangen greifen nahezu im Minutentakt an. Dazu gibt es noch Spinnen und Blutegel und ähnliches Dschungel-Getier. Die Action ist nicht ganz so groß wie im Vorgänger aber das Tempo und auch das Timing stimmt.
Große Namen waren dafür diesmal keine drin. So muss man sich statt John Voihght, Jennifer Lopez und Owen Wilson diesmal mit Johnny Messner, KaDee Strickland, Matthew Marsden und Eugene Byrd vorlieb nehmen. Die Leistungen sind durchaus ordentlich, sicherlich empfiehlt sich hier keiner für einen Oscar, aber schämen muss sich sicherlich auch keiner. Besonders Johnny Messner als Ex-Elitesoldat kann überzeugen und geht als „Held“ des Films absolut in Ordnung. Schön auch das der Film sich nicht mehr ganz so ernst nimmt. Er ist sicherlich keine Komödie, aber das ein oder andere Augenzwinkern kommt doch durch.
Der Regenwald wirkt ansprechend bedrohlich und funktioniert als Kulisse hervorragend auch wenn es für die Regenzeit eindeutig zu wenig regnet. Aber wer will das den Film ernsthaft vorwerfen?
Was man da schon eher als Negativ sehen kann, sind die wieder mal eher bescheidenen CGI Effekte. Wieder stammen die Schlangen zum Großteil aus dem Rechner und um ehrlich zu sein, da ist nahezu kein Unterschied zu dem 7 Jahre älteren Vorgänger auszumachen. Noch immer wirken die Bewegungen der Schlangen absolut unnatürlich und die Größe der Tiere ändert sich nach belieben. Die Mechanischen Modelle wirken dagegen wirklich gelungen und können überzeugen. Auch dieser Film ist auf PG 13 Rating ausgelegt und so wirkt das ganze dann auch. Gestorben wird im Off und ein abgeschlagener Schlangenkopf stellt schon fast das größte an Blutigen Effekten dar. Also eindeutig nichts für Fans von Kunstblutorgien.
Genauso darf man sich nicht allzu viele Gedanken über die Story machen. Zwar bietet der Film im Vergleich zum ersten Teil eine Erklärung für die Größe der Schlangen aber , na ja, vielleicht wäre auch hier weniger mehr gewesen. So gibt es am Ende aber noch eine kleine Schlangenorgie und ein eher etwas lahmes Finale. Spaßig ist der Film aber trotzdem und man kann sich ohne weiteres von diesem netten kleinen B-Movie unterhalten lassen, auch wenn es nur ein Abklatsch des erfolgreichen Vorgängers ist.
5 von 10 Punkten, aber man sollte schon einen gewissen Faible für Tierhorrorstreifen haben um hier seinen Spaß zu haben.