Die Wayans-Brüder „beglücken“ uns mit ihrer neuen Albernheit: Zwei Polizeibeamte schlüpfen dank Maskenbildnern für wenige Tage in die Rolle von blond-blöden High-Society-Girls und mischen sich so unters Frauenvolk, um nicht aufzufliegen.
Männer in Frauenkörpern, das kennen wir schon seit „Manche mögen’s heiß“, und die letzten haben es nach „Mrs. Doubtfire“ begriffen, dass so etwas verdammt lustig sein kann. Muss es aber nicht unbedingt, wie man an „White Chicks“ sieht. Erwartungsgemäß schicken die Wayans zahllose Geschmacklosigkeiten mit auf den Weg, so kommen bekannten Körperflüssigkeiten zur Geltung, es wird um die Wette gefurzt und politisch unkorrekt ist das Ganze auch manchmal. Ob man das witzig finden soll, muss man für sich selbst entscheiden. Natürlich erwartet bei den Wayans niemand eine intellektuelle Meisterleistung und es bedarf bei manch einem wohl drei, vier Fläschchen Bier, um den Mut aufzubringen, das Kinoticket zu lösen. Wer bereit ist, sein Niveau mal für einen Abend zu senken, findet durchaus viele lustige Stellen in „White Chicks“, obwohl das natürlich im wahrsten Sinne des Wortes eine Frage des Geschmacks bleibt.
Ganz objektiv als missraten kann man allerdings die Story abstempeln. Alleine der Grund, sich als weiße Transen zu verkleiden, ist völlig aus der Luft gegriffen. Zudem könnte das so niemals klappen, weil die Maskerade vielleicht aufwendig, aber total unecht aussieht und man die beiden Muskelprotze alleine aufgrund ihrer Größe und der breiten Schultern als Mann identifizieren könnte. So kommen einem automatisch alle Protagonisten als hohl in der Birne vor, wenn sie die Schminke nicht erkennen oder sich auch noch an die beiden ranmachen wollen. Der Krimiplot ist übrigens genauso wie die Beziehungskisten der Cops alt wie Asbach, weshalb jede Szene, die halbwegs ernst gemeint ist, zum Sterben langweilig ist.
Zum Glück finden sich davon in “White Chicks“ nicht viele. Die Wayans haben wie immer einen ultradebilen, aber bei entsprechender Stimmung mitunter sehr witzigen Film gedreht, der von den Kritikerscharen erwartungsgemäß zerfetzt wurde. Ganz so schlimm wie befürchtet ist das Ganze dann aber doch nicht und für einen anspruchslosen Abend mit Kumpels noch zu gebrauchen.