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Whoopi Goldberg geht als quirlige Polizistin mit großer Klappe und großer Wumme gegen Drogendealer vor.
Rita Rizzoli (Whoopi Goldberg) hat es doppelt schwer als Polizistin, denn sie ist nicht nur eine Frau, sondern auch noch schwarz. Doch wenn ihr die weißen männlichen Kollegen mal dumm kommen, dann hat die energische Polizistin immer den passenden Spruch parat. Sie wird ja auch immerhin von Whoopi Goldberg gespielt, die ja mit ihrer Kodderschnauze Ende der 80er und Anfang der 90er noch Publikum locken konnte – vor allem im Komödienbereich. Insofern ist „Fatal Beauty“ ein eher ungewöhnlicher Film in ihrem familienfreundlichen Schaffen.
Rita hat den Drogendealern von Los Angeles den Kampf angesagt, doch dort brodelt es gerade: Eine Gang richtet ein Massaker im Labor des führenden Drogendealers an und klauen dessen neueste Kreation, eine Droge namens Fatal Beauty. Dieser will die Männer tot sehen und die Lage spitzt sich immer weiter zu. Rita versucht die Strolche beider Parteien hinter Gitter zu bringen, doch muss feststellen, dass Drogenbosse Verbindungen zu oberen Stellen in den Behörden haben…

Die Story vom aufrechten Cop, der von seinen Kollegen und Vorgesetzten weitestgehend im Stich gelassen wird und dann alleine gegen Drogendealer kämpft, gibt es im Actiongenre zuhauf und auch „Fatal Beauty“ fügt der Formel wenig Neues zu. Rita ermittelt und zofft sich mit allem was Widerstand leistet, aber echte Beweise findet sie nicht – doch dafür gibt es ja den obligatorischen Showdown, in dem alle Verdächtigen umgenietet werden und der Gerechtigkeit genüge getan. Doch trotz des Mangels an Innovation macht „Fatal Beauty“ durchaus Spaß.
Dies ist zum Teil der Verdienst von Regisseur Tom Holland, der sein Handwerk beherrscht und den Film kurzweilig und nicht ohne Tempo vom Leder zieht. So kommt keine Langeweile auf, auch wenn man nicht gerade von Hochspannung reden möchte. Auch die Inszenierung kann sich sehen lassen und kommt im herrlich dreckigen 80er Jahre Stil daher, der jeden Actionfan anzusprechen weiß. Zudem lockern einige flotte Sprüche das Geschehen auf. Whoopi Goldberg keift mal wieder mit Lust und Laune, wobei vor allem die Streitereien mit ihren Kollegen ein paar nette Pointen bieten können, hält sich aber glücklicherweise genug zurück, um den Film nicht zum Klamauk verkommen zu lassen.
Denn „Fatal Beauty“ ist nicht ganz ohne, auch wenn die Auszeichnung als härtester Actionkrimi 1989 laut Videocover sich auch wirklich nur auf diese spezielle Subgenre beziehen kann, wenn man bedenkt, dass im gleichen Jahr Dolph Lundgren als „The Punisher“ unterwegs war. Doch auch die Schießereien von „Fatal Beauty“ bieten ein paar ziemlich derbe Einschüsse und sind ganz gut in Szene gesetzt worden, wenn auch nicht so spektakulär wie die von „Lethal Weapon“ und Co. Nur die Menge könnte höher sein, denn es gibt an sich nur zwei wirklich große Schießereien und ein paar kleinere Scharmützel.

Ganz löblich ist auch der Versuch sich mehr als nur oberflächlich mit dem Thema Drogen auseinanderzusetzen. So zeigt „Fatal Beauty“ auch diverse Opfer von Drogenmissbrauch und einige der Charaktere, darunter auch Rita selbst, sind von vergangenen Erfahrungen mit Drogen gezeichnet. Etwas mehr Tiefgang wäre allerdings schon drin gewesen, denn die Charaktere bleiben doch ein wenig schablonenhaft, um einem wirklich nahe zu gehen. Daher lässt auch die Lovestory, die sich zwischen Rita und Mike Marshak (Sam Elliot), dem Sicherheitschef eines Drogenbosses, auch etwas den Pep vermissen, stört aber auch nicht, da sie mit in die Handlung verwoben wird: Mike soll Rita im Auftrag seines Bosses beschatten und schlägt sich bald auf ihre Seite.
Whoopi Goldberg liefert in der Hauptrolle eine gute und überraschend ernsthafte Leistung ab, während der Rest der Darstellerriege nur solides Actionniveau erreicht. Immerhin kann die Besetzung noch mit ein paar bekannten Gesichtern aufwarten: Neben Sam Elliot sind noch Ruben Blades und John P. Ryan zu sehen. Ebenfalls mit dabei: Brad Dourif als fieser Killer, mit dem Regisseur Tom Holland später noch „Chucky“ drehte.

Was neues bietet „Fatal Beauty“ nicht und die Action könnte mehr sein, doch ganz nette Genreunterhaltung bietet der Film trotzdem, da die Geschichte flott erzählt wird und die vorhandene Action überzeugend inszeniert ist.

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