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Der "kalte Krieg" - USA vs. Sowjetunion hielt die Welt jahrelang in Atem und lieferte unzähligen Filmemachern Stoff für ihre bisweilen haarsträubenden Filme. Der spätere "Exterminator" Regiesseur James Glickenhaus reiht sich mit "Der Söldner" in die diese Reihe ein.

Die simple Story schwankt irgendwo zwischen Polithriller - dafür aber zu banal und oberflächlich, und Actionfilm - dafür zu actionarm und dialoglastig: die Sowjets entführen Plutonium, mit dem sie israelische Ölvorräte in die Luft sprengen und das Wirtschaftssystem der westlichen Welt (insbesondere der USA) ins Chaos stürzen wollen. Der CIA - Undercoveragent namens "Der Sölner" (Ken Wahl) versucht dies mit seiner kleinen Gruppe zu verhindern.

Eines ist der Film in allen Bereichen: sehr sehr durchschnittlich. Dennoch gelang Glickenhaus ein für den Actionfreund durchaus annehmbares Filmchen ohne große Höhepunkte. Denn das was einen solchen Film ausmacht - harte und zahlreiche Actionszenen - sind nur spärlich über den Film verteilt. Diese können dann aber überzeugen; besonders die Alpine Skiverfolgung ist gut choreographiert. Es gibt ein paar Explosionen, ein paar recht harte Durchlöcherungen und Kopfschüsse, die eine oder andere "lebende Fackel", das war es aber weitgehend an gebotener Action und gewaltätigen Szenen,.

Viele stumpfsinnige Dialoge reihen sich Hand an Hand, die nur von den unterdurchschnittlichen darstellerischen Leistungen unterboten werden. Zugpferd ist neben den mir unbekannten Ken Wahl (sicherlich "Star" unzähliger C- und B- Actioner) Klaus Kinski, dessen Rolle jedoch superkurz ist und für den Film keine weitere Bedeutung hat. Sein kleines Cameo ist ein scheinbarer CIA - Spitzel, der jedoch für die Gegenseite arbeitet. In den Alpen kommt es zum Auftakt dieser actionreichen Skiverfolgungsjad. Weiteres Highlight (diesmal goretechnisch) ist die eine Szene bei der Entführung des Plutoniums: in bester "Sydikat des Grauens" Manier wird jemandem ein saftiger Bauchschuss verpasst.

Viele Logiklöcher (z.B. Szenen in denen sich Tag und Nacht "vermischen") mindern den ohnehin schon mässigen Unterhaltungswert. Für ein paar Lacher sorgen dann unfreiwillige Filmfehler und die Tatsache das teilweise Statisten in immer anderen Outfits in der einen oder anderen Szene zu sehen sind.

Zugute halten muß man Glickenhaus das er zumindest versucht hat durch viele Ortswechsel und Örtlichkeiten so etwas wie Abwechselung reinzubringen. Jüngere Semester sehen hier wahrscheinlich zum ersten Mal in ihrem Leben die ehemalige DDR, die neben (West)Berlin mit Hauptschauplatz ist. Auch die Kameraführung ist bisweilen originell und liefert einige rasant gefilmte Bilder.

Dennoch ist der Film manchmal sehr tempoarm und wären nicht die wie gesagt recht rar gesäten, dann aber wirklich sehr guten und bösen Actionszenen, so würde sich schnell Langeweile breit machen. Nach ca. 80 Minuten kommt dann der Abspann und irgendwie ist man doch froh die Welle der gülligen 80er Jahre Actioner nur am Rande mitbekommen zu haben...diese hat der Streifen knapp gestreift.

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