Da hätten wir also wieder mal eine vermeintliche Action-Granate aus den 80ern und die Möglichkeit zu prüfen ob der Streifen die inzwischen 25 Jahre gut überstanden hat oder sich sogar noch mit heutigen Action-Filmen messen kann.
Die bösen Russen klauen in den USA Plutonium, bauen daraus eine Bombe und deponieren den atomaren Sprengsatz auf einem Saudiarabischen Ölfeld. Sie verlangen innerhalb weniger Tage den Abzug der Israelis von der Westbank, andernfalls würden sie die Bombe zünden und 50% des saudischen Öls wäre zerstört. Da die Amerikaner nicht auf das Öl verzichten wollen und die Israelis natürlich nicht abziehen kommt es zum Konflikt. Ein Agent der Amerikaner (Ken Wahl) gerät mit seinem Team dabei zwischen die Fronten und rettet die zivilisierte Welt dann quasi im Alleingang.
Handlungsmäßig hört sich das soweit eigentlich noch ganz ordentlich an, vor allem da der politische Bezug heute noch immer aktuell ist. Vielleicht sogar aktueller als 1981.
Klingt also schon mal recht vielversprechend. Stellt sich nun die Frage nach der filmischen Umsetzung. Die ist allerdings schon von ganz anderem Kaliber.
James Glickenhaus, der hier als Autor, Produzent und Regisseur fungiert, kam in den 80ern u.a. durch "Der Exterminator" zu gewissem Ruhm, den er meiner Ansicht mit diesem Film leider nicht weiter ausbauen konnte. Sein "Söldner" fängt relativ gut, actionreich und blutig an, nach etwa 20 MInuten ist die Luft aber schon raus. Action gibt es zwar noch, aber eher dürftig inszeniert. Spannung - komplette Fehlanzeige. Die Logik nimmt sich teilweise unbezahlten Urlaub und das Finale ist sowas von unspektakulär, daß der Zuschauer eigentlich bloß froh ist, daß alles endlich zu Ende ist.
Schauspielerisch kann man in solchen Filmen natürlich nichts großes erwarten, aber Hauptdarsteller Ken Wahl agiert sogar für diese Art von Filmen ziemlich hölzern. Mein Freund der Quoten-Afroamerikaner Steve James, aus "American Fighter" u.ä. ist auch hier wieder als Alibi-Schwarzer mit dabei und für eine gute Minute darf sogar mein absoluter Lieblings-Wahnsinniger, Klaus Kinski, im weißen Skianzug durch den Film geistern. Aber was sag ich, besser hüllen wir den Mantel des Schweigens über dieses Elend.
Was vielleicht noch erwähnenswert wäre ist die Musik von Tangerine Dream. Die puckert zwar meistens elektronisch und scheinbar keinerlei Anteilnahme am geschehen nehmend vor sich hin, ist aber in zwei kurzen Szenen wirklich gelungen.
Lustigerweise wurde der Streifen seinerzeit indiziert, aus welchen Gründen auch immer. Anfangs gibt es zwar einige blutigere Szenen, aber wie schon erwähnt ist danach auch in dieser Hinsicht absolute Fehlanzeige.
Fazit: "Der Söldner" bietet eine sehr gute Grundidee, die auf Grund von dramaturgischen, finanziellen und inszenatorischen Schwächen leichtfertig verschenkt wurde.
Der Film kann daher weder mit den besseren Action-Rivalen der 80er noch mit einem aktuellen Streifen dieses Genres mithalten.