Review

Zwei Jahre nach seinem (fragwürdigen) Erfolg mit dem brutalen „Exterminator“ inszenierte James Glickenhaus „Der Söldner“ mit Ken Wahl in einer seiner wenigen erfolgreichen Kinorollen.

Der KGB stiehlt waffenfähiges Plutonium und droht, die Ölvorräte im Nahen Osten mit einer Atombombe zu vernichten. Die CIA sieht nur eine Chance: Ihr bester Mann muss ran …

Warum auch „Der Söldner“ ein voller Erfolg an den Kinokassen war, lässt sich aus heutiger Sicht kaum noch feststellen. Vielleicht lag es daran, dass man sich mit der Kalter-Krieg-Story damals am Puls der Zeit befand. Allerdings gab es 1982 (als dieser Film entstand) einen anderen Spezialagenten, der sich mit den bösen Russen deutlich aufregendere Gefechte lieferte – nämlich James Bond. Zu jener Zeit hatte die Reihe mit „In tödlicher Mission“ einen ihrer Höhepunkte. Da ist es nur allzu gut zu verstehen, dass Glickenhaus einige Ideen für sein Werk missbraucht hat. Die Verfolgungsjagd auf Schiern bietet das beste Beispiel dafür.

Leider ist diese - neben dem Angriff auf den Plutoniumtransport - schon die einzig erwähnenswerte Actionszene, die im Gedächtnis haften bleibt. Denn in „Der Söldner“ wird das Problem nicht mit Gewalt, sondern mit Taktik gelöst. Das mag eine Stärke sein, ist zugleich aber auch die größte Schwäche. Denn bis am Ende die vielen verwirrenden Schauplatzwechsel einen Sinn ergeben, dürfte kaum noch jemand dem Geschehen folgen können.

Wie Robert Ginty in „Der Exterminator“ ist auch Ken Wahl nicht gerade der Star, dem man die harte Heldenrolle abnimmt. Da macht ein Roger Moore schon mehr her auf der Leinwand! Somit bleibt „Der Söldner“ auch in diesem Punkt weit hinter seinem britischen Kollegen zurück. Als Co-Stars gibt es dann immerhin Joaquim De Almeida („Desperado“, „Das Kartell“), Jeffrey Jones („Sleepy Hollow“) und Steve James („American Fighter“) in eher unbedeutenden Rollen zu entdecken.

Ach ja! Fast hätte ich ihn vergessen: Klaus Kinski absolviert einen Gastauftritt, der umständlich eingebaut wurde. Warum unser charismatischer Landsmann so nichts sagend verheizt wurde, weiß der Geier.

Fazit:

Der Söldner“ hat viel zu wenig Pepp, um 007 ernsthaft Konkurrenz machen zu können! Da täuschen auch Locations wie Berlin oder Österreich nicht drüber hinweg. 5/10 Punkten.

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