Review


Inhalt:

Hongkong 1973. Chi (Larry Lee aka Li Chin-Kun) ist ein Journalist und ehemaliger Thai-Boxer. Er erhält Besuch von einem rennomierten Thai-Boxtrainer, Nai Sin (Huang Tsung-Hsun), die beiden Männer sind befreundet.
Auf einer Autofahrt werden die beiden von japanischen Schlägern überfallen, und Nai Sin wird durch einen Messerstich in den Oberschenkel schwer verwundet.

Es ist von einem Rache-Akt der Japaner auszugehen, die von Nai Sin´s Thai-Box-Team bei einem Turnier eine schwere Niederlage einstecken mussten.
Der Boss (Chiang Nan) des japanischen Thai-Box-Teams und sein Assistent (Sammo Hung) sind darüber stinksauer, und wollen die Chinesen beim nächsten Turnier in Bangkok unbedingt besiegen.

Chi und Nai Sin fliegen nach Bangkok, um das Team auf das bevorstehende Turnier in einem Trainings-Camp vorzubereiten. Chi ist der Trainer, da Nai Sin wegen seiner Verletzung als Coach ausfällt.
Zu den Betreuern (u.a. Mars, Lee Kwan) zählt auch die schöne Tochter (Helen Ma) von Nai Sin. Es beginnt ein ausgiebiges Training unter der Leitung von Chi.

Im Box-Team gibt es eine Schwachstelle: Der so kampfstarke wie sensible Wei Te (Liu Kang) hat eine bildhübsche Freundin. Diese ist jedoch schwer an den Augen erkrankt, droht zu erblinden und muss einen permanenten Augenverband tragen. Diese Situation macht Wei Te schwer zu schaffen, und die Konzentration auf das Turnier leidet darunter.

Das Turnier findet statt, und es kommt zum Kampf der beiden besten Fighter, Wei Te und dem Super-Champion (Ngon Si-Cheun) der Japaner. Wei Te droht den Kampf, der auf brutale Weise geführt wird zu verlieren, und steht kurz vor dem KO.
Doch Wei mobilisiert noch einmal alle Reserven, und in einem letzten Kraftakt kann er den Japaner doch noch besiegen.

Nach dem Turnier drehen indes die Japaner durch. Wei Te wird so zusammengeschlagen, dass er schwer verletzt ins Krankenhaus muss.
Als Chi und Nai Sin ihn dort besuchen, dringen die Japaner in das Camp ein, und auch Nai Sin´s Tochter und die Betreuer werden fast krankenhausreif geprügelt. Dann entführen die Japaner auch noch bei dieser Gelegenheit die Freundin von Wei Te, und verschleppen diese in ihr Quartier.

Chi nimmt die Verfolgung auf, und stellt die Japaner in deren Unterkunft.
Ein mit äußerster Brutalität geführter Show-Down gegen alle Japaner und ein Duell mit derem Super-Champion auf Leben oder Tod, sind unausweichlich und müssen für die Entscheidung in diesem Ringen sorgen...!


Kritik:

Sauber, so muss ein Eastern sein, reell, einfach, spannend und mit knallharter KungFu-Fight-Action ´bis der Arzt (zu spät) kommt´.

Im Jahre 1973 drehte Regisseur "Teddy" Yip Wing-Cho diesen reinen, konzentriert-eisenharten KungFu-Actioner für die Hongkonger Studios von "Far East Motion Picture Company" in Thailand. In somit exotischer Kulisse, entstand ein rein unterhalten wollender, puristischer und brutal-harter KungFu-Action-Streifen, für eingefleischte Eastern-Fans.

Im Fahrwasser der zu diesem Zeitpunkt das Genre prägenden Filme mit Eastern-MegaStar Bruce Lee gehalten, ist denn die KungFu-Action rau, hart, und vor allem einer Realistik untergeordnet, das sind reell wirkende Fights.

Da sind keine Drähte, keine Trampoline, keine irrealen Fliegereien ala WuXia, dafür knallharte KungFu-Action, so technisch anspruchsvoll und an den klassischen Techniken orientiert wie möglich, und so rau wie nötig, um ein reelles Kampfgeschehen darzustellen und abzubilden.

SO wie hier, wird KungFu in einem realen Kampf mehr als im Ansatz dargeboten.
Und das macht aus "Bloody Ring" einen puristisch-intensiven KungFu-Actioner Marke hammerhart. Tja, und vor allem der mehrteilige Endfight sorgt zudem mit Bojutsu (Stockkampf) und Nunchaku für Abwechselung, nicht immer auf die gleiche Weise gefightet wird.

Die Story ist entsprechend simpel, dafür schlüssig und strikt umgesetzt, die Darstellungen solide-einfach, die Atmosphäre eher nüchtern, und alles soll rein unterhaltend den Eastern-Fan bei Laune halten. Und das tut es.
Dass alles im Thai-Box-Milieu spielt, sorgt natürlich auch schon vorab der Zwischen- und Endfights für reichlich Action (im Ring)!

Die Duftmarken sind schnell gesetzt, die Linien rasch abgesteckt, und alles mündet unausweichlich nach knapp 70 Minuten Laufzeit -und bereits bis dahin vielen eingestreuten Fights- in ein 20 minütiges, hartes Non-Stop-KungFu-Power-Action-Total-Finale.
Das brachiale Dubbing (Geräuschkulisse) lässt die Kämpfe zudem noch brutaler wirken, und auch den Hass der Protagonisten verschärft dies für den Betrachter.

Die KungFu-Action ist hier also das Wichtigste, und sie kann überzeugen, so schön puristisch, konzentriert, intensiv und knallhart.

Larry Lee (aka Li Chin-Kun) ist hier der kompromisslos-kalte Held, der letztlich einsame, harte Kämpfer ala Bruce Lee. An den reicht er natürlich nicht heran, aber wer kann das schon?
Larry wühlt und prügelt sich durch diesen Actioner, und zeigt eine solide Leistung, physisch wie in der letztlich einförmigen Verkörperung seiner Figur.
Der Rest des Ensembles ist drumrum gebaut, auch sie zeigen ein solides wie schematisch-schablonenhaftes Spiel, ja, mehr war ja auch nicht zu erwarten.

Immerhin konnten Darsteller*Innen die bekannte Gesichter in der Eastern-Szene sind, verpflichtet werden.
Chiang Nan als mal wieder schleimig grinsender wie verschlagener Villain, in seinem Rollen-Element. Huang Tsung-Hsun als fast väterlicher Freund des Helden. "Mars", hier der Sidekick des Helden, mit mal wieder dümmlicher Aura, aber das ist keine Eastern-Kommödie.
Liu Kang trägt in einer wichtigen Nebenrolle als so sensibler wie kampfstarker Team-Fighter den Film mitentscheidend mit.

Lee Kwan, in "Die Todesfaust des Cheng Li" ("The Big Boss") Teil der Legende Bruce Lee´s, ist mit dabei. So wie die äußerst attraktive Helen Ma ("The Fate of Lee Khan") eher als Blickfang in einer kleinen, wenig gehaltvollen Rolle.

Ngon Si-Cheun ist als bitterbös wirkender Endduell-Gegner von Larry Lee eher actiontechnisch gefordert.
Und die wohl schwierigste Leistung hinsichtlich Darstellung, oblag einer mir namentlich leider nicht geläufigen Schauspielerin, die hier die Rolle der Freundin von Liu Kang -im Film- verkörperte. Die Darstellerin hatte permanent die Augen verbunden, nie sah der Zuschauer ihre Augen in diesem Film. Und so musste die Schauspielerin blind ihre Rolle meistern, was sie tapfer, ja bravourös, tat.

Sammo Hung, hier als Scherge des Villains Chiang Nan. Sammo hat auch nur eine kleine Rolle vor der Kamera, vornehmlich war er hier der Fight-Choreograph, und die KungFu-Action konnte sich ja hier sehen lassen.

Tja, nix für Cineasten, Romantiker und Hollywood-Mainstreamer.
"Bloody Ring", ein knallharter, puristisch-reiner und konzentriert-intensiver KungFu-Actioner. Nicht mehr, nicht weniger.

7,5/10.

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