In Anlehnung an Duel of Fists [ 1971 ] schickt man auch in diesem Ausflug die Kämpfer und ihre Problematik per Flugzeug nach Thailand, speziell Bangkok, um sich dort in die Auflösung der Zwistigkeiten zu begeben. Dabei gilt ebenfalls nicht nur das durch Zeremonien und Grundsätze reglementierte Turnier im Bloody Ring als Austragungsort der Meinungsverschiedenheiten, sondern wird die wahre Entscheidung vielmehr in den Lokalitäten darum gesucht, in der freien, ungezwungenen Natur. Sowieso bietet die Landschaft hier einiges an Sehenswürdigkeiten, dessen Individualität gleichfalls wie die damit verbundene Gemütsart eher weite Plätze des Friedens andeutet als eine letztlich erbitterte Konfrontationszone.
Im Grunde wieder einmal auf das Tauziehen von passiver Schicksalsfügung und aktiver Heimsuchung sowie Aktion und Reaktion geeicht und entsprechend simplifiziert, wird das Fatum des Geschehens bereits in der nahezu ersten Szene angekündigt. Und wieder einmal stehen die Japaner in ihrer improvisierten Allmacht als das Übel der Geschichte da, ihr fehlgeleiteter Stolz, der aus einer verdienten, aber da noch ehrwürdigen Niederlage prompt die unerbittliche Rache bezieht, die mit allen noch so schäbigen Mittel und dem wohl schon systematischen höhnischen Lächeln dahinter die heillose Vergeltung sucht. Die Schmach der Schande wird zur nationalen Erinnerung erhoben, die erst vergessen werden kann, wenn der Gegner von einst komplett vernichtet ist:
Als der Reporter Chi [ Larry Lee ] seinen Freund und ehemaligen Trainer Nai Sin [ Wong Chung-shun ] vom Flughafen in HK abholt und von dem Gewinn dessen Kickboxerteams in Japan erfährt, hat er nur wenig Zeit, diesem Erfolg zu gratulieren. Heimgesucht von einer Horde Schergen wird Nai Sin bei der Verteidigung von einem der thugs [ Lam Ching-ying ] ein Messer in das Bein gerammt; der Verletzte bittet in der Not, ob nicht Chi mit nach Thailand kommen und dort mit Hilfe seiner Tochter [ Helen Ma ] das Team um Wei-tia [ Lau Gong ] für die Rückrunde beaufsichtigen kann. Chi willigt ein, sieht sich aber schnell mit dem japanischen Kollektiv [ Chiang Nan, Suen Lam, Tse Hon-san etc. ] auf Kriegsfuß gestellt.
Aufgrund der Tatsache, dass hierbei alle Staatangehörigen, gleichwohl Japaner wie Thailänder eh von der extra dafür emigrierten Drehgemeinschaft der Far East Motion Picture Company verkörpert werden – einer vergleichsweise altehrwürdigen Gesellschaft, die als einer der letzten und auch niedersten Amtshandlungen überhaupt zwei Jahre zuvor The Brutal Boxer aka Blood Fingers bereits an derselben Stelle fabriziert haben – , braucht man sich nicht großartig an den Einseitigkeiten in der Figurenzeichnung aufhalten. Definitions- und Abgrenzungsprobleme existieren [ebenso wie bei den im selben Jahr, an Ort und Stelle von Regisseur Teddy Yip, Produzent Liu Ping-hua und Darsteller Lee fabulierten The Chinese Tiger und The Thunder Kick] nicht. Die Einen sind gut, die Anderen sind böse, am Ende des Tages und nach dem Fallen der Klappe sitzen alle einträchtig beim Abendbrot zusammen; sowieso hält man sich bis zuletzt auf Zwangsmaßnahmen zurück.
Einen deutlicheren Bezug auf die gegenwärtige Situation wird abseits einer später eindeutig verständlichen Motivation der Gegenmaßnahme die Minuten davor mit einem kleinen Drama und somit dem Aufbauschen unbeträchtlicher Handlungen mit Kunstgriffen und einem Reichtum an fabulierten Wahrheiten versucht. Wei-tia, das beste Pferd im Stall, hat demnach vielmehr Sorgen um seine kurzfristig durch einen Unfall erblindete Freundin und das fehlende Geld um eine dringend benötigte Operation, was ihn in Erarbeitung eines dürftigen Einkommens trotz auf jeden Fall vorhandener moralischer Bedenken in die Fänge der Gegenseite treibt. Eine geschehene Sache, wodurch der Vorgang und das Verhalten der Personen per Manipulationstechnik an Interesse gewinnt und ihren Endpunkt des Showdowns erreicht. Gehandhabt mit einem um die Wichtigkeit desselben bewussten Beobachtungsgeistes, der trotz der Klischees kleinere Wirkungen hervorzubringen vermag.
Noch verbleibende Argumentationslücken in der eh schon volksnahen "but still..." Dramaturgie werden mit den Kämpfen selber gefüllt; Choreograph Sammo Hung verwandelt das meist ländliche Areal aus Plantagen, Holzhütten, Parks und nicht asphaltierten Fahrwegen mitsamt der Unterstützung seiner Assistenten Billy Chan Wui-ngai und Yuen Wah in ein staubiges Schlachtfeld aus Beinen und Fäusten, wobei die meiste Aufmerksamkeit sichtlich auf das Bolzen und Kicken liegt. Ansprechend gecastet mit fähigen Männer sind die Tritte an Beine, Hüfte, und Kopf vor allem gnadenlos zuverlässig, gerade die Akkuratesse aller Bewegungen und die ruhige, aber dennoch resolute Kameraarbeit plus die gewisse Abwechslung in der Ausgestaltung halten die teils minutenlangen Auseinandersetzungen trotz anhaltender Unverletzbarkeit draufgängerisch dynamisch.
But still, das Ganze hätte man durchaus problemlos ein wenig mehr auf den aktuellen Notstand ratifizieren und weniger ausführlich bis schon anstrengend ausdauernd formulieren können. Die beiderseitigen Nehmerqualitäten blähen sich mit beharrlicher Engelsgeduld besonders im letzten Drittel auf, ohne dies trotz Demonstrationen von Langstock und Nunchaku – bei dessen Vorführungen Larry Lee augenscheinlich in Richtung Bruce Lee und dessen noch frische Fußstapfen geschmuggelt wird – wett zumachen. Außerdem sind die dort eingebrachten Verfolgungsjagden gerade per Auto und Motorboot wegen ihrer normalen Reisegeschwindigkeit – verfolgt wird sich schon, gejagt aber eher nicht – noch die schwächsten Glieder der Kette.