Und wieder ein Filmklassiker, der auf TV-Ebene kastriert worden ist. Immerhin wurde diese frei nach „Rollerball“ verlaufende TV-Produktion von einem erfahrenen Regisseur wie Ernest R. Dickerson („Surviving the Game“, „Demon Knight“, „Bulletproof“) umgesetzt und mit namhaften Schauspielern wie Dean „Superman“ Cain, Vanessa L. Williams („Eraser“, „Shaft“) und Wesley Snipes („Blade“, „Passenger 57“) versehen, so dass der Versuch eines losen Remakes nicht völlig nach hinten losgeht.
Unter welchen Umständen man hier drehen musste, sieht man dem Film indes ständig an, denn das Budget reichte gerade Mal um sich optisch auf B-Movie-Niveau zu bewegen. Die CGI-Effekte sehen doch deutlich gekünstelt aus - als wären sie dem nächstbesten Konsolenspiel entliehen worden. Fraglich warum Stars für so einen Murks anheuern müssen. Die Zukunft ist in diesem Fall ausnahmsweise mal nicht wüst und leer, aber dafür regiert ein Zweiklassensystem und „Futuresport“. Ein Sport, erfunden von Obike Fixx (Wesley Snipes), der von allen Kontrahenten als Konfliktlösung akzeptiert wird und von der Oberschicht als Entertainment für sich ausgeschlachtet worden ist.
Tre Ramzey (Dean Cain) ist einer der großen Stars, wenn nicht der Star dieses Sports. Aus den Gossen zum Profisportler nach oben gekämpft, genießt er Luxus wie Ansehen. Nur, als er sich öffentlich gegen eine hawaiianische Rebellenorganisation ausspricht, hat die ihn auf dem Kieker. Doch nicht nur das, sie will auch noch einen groß angelegten Krieg anzetteln, den es für Ramzey zu verhindern gilt. Also fordert er, die Auseinandersetzung ein für alle mal auf dem Spielfeld zu beenden, um Tausende Leben zu retten…
Was sich zu Beginn noch ganz interessant anhört, macht schnell schläfrig, da zu viel gequasselt und zu wenig gehandelt wird. Keine Frage, Wesley Snipes, so klein seine Rolle hier auch ist, ist mit enormer Coolness gesegnet, aber in den anderen Bereichen klappt es nicht. Die sportlichen Wettkämpfe sind, trotz Live-Kommentator, von unspektakulärer Natur, die abseits des Spielfelds statt findenden Konfrontationen lieblos und gelangweilt inszeniert. Da können auch ein paar schicke Explosionen nicht mehr viel wettmachen. „Futuresport“ wirkt leider sehr oft wie eine Auftragsarbeit, die nur um des Geldes Willen inszeniert worden ist.
Dean Cain und Vanessa L. Williams haben viel mit sich und der Rettung der Welt zu tun, kommen sich als in der Vergangenheit auseinander gelebtes Paar wieder näher, um final dem Bösewicht die Leviten zu lesen. Genrekenner werden hier im Verlauf keine Überraschungen entdecken können und so bleibt der Plot zerfahrene, zähe Kost, die nur mit Snipes mal eine Überraschung parat hat.
Dabei kommen dem Film sämtliche Stärken des Originals abhanden. Die Gewalt wird größtenteils auf ein Minimum beschränkt und Gesellschaftskritik fällt völlig weg, um das Resultat möglichst einfach konsumierbar zu gestalten. Da dabei die Action aber insgesamt viel zu kurz kommt und sich oft durch schmutzige Sets gequatscht wird, geht der Unterhaltungsfaktor zwischendurch baden. Bis auf die Hauptdarsteller, gewinnt zudem niemand in den Teams, so exzentrisch die Spieler teilweise auch aussehen mögen, an Konturen.
Fazit:
Überflüssiges Quasi-Remake, das kein Anschauen lohnt. Die Action ist mager, die Effekte sind improvisiert und die namhaften Darsteller hatten, bis auf Wesley Snipes, auch schon mal mehr Licht gesehen. Im Guten und Ganzen eine langweiliger TV-Film, der noch recht routiniert umgesetzt worden ist, aber viel zu wenig Action bietet.