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Michelle Pfeiffer spielt eine ehemalige Marine-Soldatin, die als Englischlehrerin an eine Highschool in einem sozial benachteiligen Viertel kommt. Täglich muss sie sich mit ihren Schülern herumschlagen, die der Unterschicht angehören, Drogen dealen und nehmen und täglich irgendwelche Schlägereien beginnen. Mit außergewöhnlichen Lehrmethoden versucht sie nun die Schüler für Poesie zu begeistern und ihnen die Notwendigkeit der Schule zu vermitteln.

"Dangerous Minds" ist einer der Film aus der Kategorie: Zu schön, um wahr zu sein, kann aber dennoch solide unterhalten. Die Story basiert auf der Geschichte der Englisch-Lehrerin Louanne Johnson. So hätte man doch denken können, dass das harte Leben in einem Viertel der sozialen Unterschicht und der Unterricht in einer solchen Highschool vielschichtig und realistisch dargestellt werden, aber Jerry Bruckheimer und Don Simpson, die schon "Beverly Hills Cop" und "Top Gun" gemeinsam produzierten, war das wohl nicht spektakulär genug, also mussten ein paar kitschige und vollkommen unrealistische Wendungen her, nachdem der Film zumindest anfangs als Milieustudie und Biografie ganz brauchbar war. Die Charakterkonstruktion der Hauptfigur ist dabei ebenfalls zu unrealistisch und wer selbst in die Schule gegangen ist weiß, dass es einen dermaßen aufopferungsvollen und motivierten Lehrer niemals gegeben hat und niemals geben wird. Die Schüler sind mehr oder weniger nach dem gängigen Muster der amerikanischen Unterschicht konstruiert und vor allem zum Ende hin wird bei der Entwicklung dieser Schüler viel zu viel heile Welt gegaukelt und der Film verliert seine Glaubwürdigkeit, die er aber stark benötigt hätte.

Regisseur Don Simpson holt aus der schwachen Story jedoch alles heraus, was möglich ist und zieht den Karren somit gewissermaßen aus dem Dreck. Zunächst einmal passt der Soundtrack sehr gut und vor allem der Song "Gangsta`s Paradise", der seiner Zeit in den Charts hoch und runter gespielt wurde, passt sehr gut in den Film. Auch ansonsten kann die Musik vor allem zum Ende hin die emotionalen Szenen unterstreichen und baut eine brauchbare Wohlfühlatmosphäre auf und lässt die kitschigen Wendungen so wenigstens teilweise verzeihen. Die Kulisse des Viertels ist gut in Szene gesetzt und auch ansonsten stimmen die wenig trostlosen Bilder anfangs und die wesentlich hoffnungsvolleren am Ende. Das Erzähltempo ist vielleicht ein bisschen zu niedrig gehalten und vor allem Anfangs, wenn Pfeiffer mit ihrem Unterricht beginnt, hat man als Zuschauer das Bedürfnis den Schülern bei den dutzenden Fragen zu helfen, die normalerweise jeder Grundschüler beantworten könnte. In der zweiten Hälfte ist der Film dann recht unterhaltsam, da Smith das Tempo zunehmend beschleunigt, kommt aber nie über ein solides Unterhaltungsniveau hinaus. Nach "Dangerous Minds" hörte man nicht mehr sonderlich viel von Simpson, der hier seinen einzigen wirklich bekannten Film abliefert.

Michelle Pfeiffer, die unmittelbar nach "Batman Returns", "Zeit der Unschuld" und "Wolf" so ziemlich auf dem Höhepunkt ihrer Karriere war, macht sich in der Rolle der engagierten Englischlehrerin sehr gut. Sie passt mit ihrer sympathischen Art und ihrem eher schwächlichen Körperbau gut in die Rolle, in der sie sich vor den Schülern behaupten muss und überzeugt in jeder einzelnen Szene voll und ganz. Der übrige Cast spielt die klischeehaften Rollen amerikanischer Ghettokinder überzeugend.

Fazit:
Auch wenn die Story viel zu glatt verläuft, um auch nur im Ansatz überzeugen zu können und so schon früh jeden Bezug zur Realität verliert, ist "Dangerous Minds" ein unterhaltsames Drama, mit gutem Soundtrack, Wohlfühlatmosphäre und einer rundum guten Leistung von Michelle Pfeiffer. Dennoch ist der Film überflüssig und kaum sehenswert.

57%

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