Was machen Söldner eigentlich so den ganzen lieben Tag lang? Also nicht in Afrika, wo sie ganze Dörfer mitsamt Frauen und Kindern ausradieren, oder sich schwarze Gespielinnen halten. Nein daheim, in der trauten Etappe, wenn sie mehr oder weniger auf dem Weg zu einem Auftrag in Mittelamerika sind, also quasi Freizeit haben? Nun, sie versuchen mexikanische Chiquitas mit guten Dollars zu kaufen, erschießen Rocker, treiben Wehrsport im mexikanischen Hinterland, hauen sich gegenseitig zum Vergnügen die Hucke voll, und vergewaltigen zufällig des Weges kommende Anhalterinnen und halten sich diese als Sexsklavinnen.
Zumindest passiert das der schnuckeligen Terry, die in ihrer knappen Lederbekleidung und „mit gut gefüllter Bluse“ (O-Ton Film) nicht versteht, dass die Rangeleien mit ausgehungerten Mann-Männern nur zu einem einzigen Ergebnis führen können. Ihr Begleiter, der pazifistische Kevin, hat da noch Glück: Nach einer für ihn eher erniedrigenden Prügelei wird er in Ruhe gelassen und kann sich heimlich absetzen, um Hilfe für die geschundene Terry zu organisieren. Doch zwei der Söldner hetzen ihn durch das ausgetrocknete Buschland, derweil das Martyrium von Terry erst so richtig beginnt.
Und mit der Inhaltsangabe ist dann auch eigentlich schon alles gesagt: Richtige kernige Männer, deren Lebensinhalt das Kämpfen und Töten ist, die einen Sinn darin sehen andere Menschen zu töten, also eben so richtige Mann-Männer, versuchen eine junge und attraktive, Leben und Liebe suchende, Anhalterin zur Buschnutte abzurichten, derweil ihr Begleiter am mexikanischen Alko-Sheriff verzweifelt („Wie sind Sie bloß Sheriff geworden?“ „Es hat sich kein Dümmerer gefunden.“). Die Söldner sind durch die Bank verkommene Subjekte, die sich am Leid anderer aufgeilen, und der besonders widerliche Wicks hängt in seinem Zelt sogar ein Plakat auf, welches ihn zeigt, wie er mit einer einzigen Patrone eine Frau und ein Kind gleichzeitig tötet, und er platzt fast vor Stolz wenn er es zeigt.
Nur Ross ist anders. Ross sieht zwar ebenfalls einen Sinn im Kämpfen und Töten, aber sein moralischer Standpunkt ist etwas höher. Weswegen er sich dann auch irgendwann gegen seine Freunde(?) wendet und ein erbitterter Kampf Söldner gegen Söldner beginnt. Der Preis ist das Fickfleisch von Terry, dafür lohnt es sich auch aufs Ganze zu gehen.
BRUTE CORPS ist böses, menschenverachtendes, notgeiles, zynisches und billiges Mitternachtskino, das die niedrigsten Instinkte des Zuschauers anspricht. Und er ist technisch und narrativ packend und macht tierisch Laune. Große Empfehlung für alle, die was übrig haben für brunzdumme Machos die sich gegenseitig zerfleischen, nur um an die Brüste einer hübschen Frau zu gelangen.