Review

Mein erster Ausflug ins indonesische Fantasy/Horror-Genre hat mich nicht wirklich vom Hocker gehauen. "The hungry Snake Woman" ist ein sehr gutes Beispiel dafür wie man eine solide Grundidee vergeigen kann.

Handlung:
Ein Versager glaubt von seiner Freundin schlecht behandelt zu werden, weil er arm ist. Der erste Gewaltausbruch des Typen bleibt "erfolglos" (naja, er sticht ihr nen Schraubendreher in die Hand...). Von der Polizei verfolgt, verdrückt sich der Typ in einen Wald, in der Hoffnung die sagenumwobene Snake Woman zu finden. Mit Hilfe einer bösen Schlangenfrau gelangt er auch zu ihr, wo er prompt um Reichtümer bittet. Der Wunsch soll gewährt werden, wenn der Kerl als Gegenleistung allerhand Verbrechen begeht. Versagen wird mit dem Tode bestraft. Wenn mich nicht alles täuscht, versagt der Kerl zwar, aber Snake Woman will mit ihm eine Liebesnacht verbringen. Haken an der Sache ist, dass die böse Schlangenfrau den Kerl überredet hat, Snake Woman mit einem Fluch zu belegen. Gesagt, getan. Snake Woman verwandelt sich in eine gewöhnliche Würgeschlange und verliert ihre Macht, der Versager wird dafür mit Gold belohnt. Wie der Zufall es will gelangt die Würgeschlange ins Anwesen eines Abenteurers, dem es gelingt den Fluch eher unbewusst zu lösen. Zufälle gibts viele, Snake Woman sieht nämlich genau so aus, wie des Abenteurers Freundin Suzy. Jetzt will Snake Woman eine Liebesnacht mit ihrem Erlöser verbringen, der widerum hält sie für Suzy und willigt ein. Der Versager indes versucht um die Hand seiner Freundin zu werben, wovon deren Eltern nicht begeistert sind, auch wenn der Typ nun ein reicher Mann ist. Es läuft darauf hinaus, dass der arme Herr Papa durch schwarze Magie abgemurkst wird. Die Freundin wird zusammen mit Suzy, die für Snake Woman gehalten wird entführt. Der Abenteurer will Suzy und die andere Frau retten, dabei hilft ihm Snake Woman, die ihm schliesslich ihr Leben verdankt. Es kommt zu einem Duell "gut" gegen "böse".

Analyse:
Kritikpunkte an der Handlung gibt es einige. Die offensichtlichen Helden des Films, der Abenteurer und Snake Woman, kann man nicht als gut bezeichnen. Der Abenteurer jagt mit einem Gewehr bewaffnet zu Beginn des Films einer Gruppe Frauen hinterher. Sowas macht man nicht! Snake Woman verlangt als Gegenleistung stets illegale Aktivitäten, auch nicht gerade die feine indonesische Art. Auch kann ich nicht glauben, dass sich Eltern einem Versager gegenüber so beherrscht verhalten würden, nachdem dieser der eigenen Tochter Schaden zugefügt hat. Wie die Leute im Film schwarzer Magie gegenübertreten ist mehr als unrealistisch.
Der Plot an sich hingegegen ist sehr interessant, ich hätte mir den Film nur etwas düsterer gewünscht. Dadurch wäre eine gruseligere Atmosphäre zustande gekommen.
Schauspielerisch läuft fast alles glatt. Suzzanna weiss in der Rolle der Snake Woman sehr zu überzeugen, sie versprüht zum einen Gelassenheit wie man sie von einem mächtigen Wesen erwartet und zum anderen ist sie sowas wie die personifizierte Verführung. Als Suzy hingegen bleibt sie eher blass, was aber nicht an ihr liegt, sondern daran, dass dieser Charakter eher im Hintergrund bleibt. George Rudy, der den Abenteurer mimt, spielt nicht schlecht, allerdings bin ich von seiner Kampfkunst sehr enttäuscht. Von einem Schauspieler, der auch indonesische KungFu-Klopper auf dem Buckel hat, erwarte ich mehr. Das Wenige, was er zeigt kann ich auch (wild treten und schlagen).
Die "Spezial"-Effekte sind erbärmlich, lediglich die zwei Splattereinlagen haben mir gefallen, allerdings werte ich das als Pluspunkt, da ich niemals ein Fan von Produzenten war, die viel Geld für Effekte rausschleudern.
Der Unterhaltungswert von "The hungry Snake Woman" liegt im Mittelfeld, da der Film für meinen Geschmack zu viele Längen aufweist und zu wenig Action und Blut bietet.

Fazit: Anschauen lohnt sich durchaus, ich hoffe jedoch, dass es sich hierbei nicht um den besten Fantasyfilm aus Indonesien handelt. Klar ist, dass man für diesen Streifen aber lieber nicht viel Geld ausgibt, das ist er nicht wert.

06/10 Punkten, mit der Anmerkung, dass Suzzanna viel zu dieser Bewertung beiträgt.

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