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L' Avare ist der Originaltitel dieser Verfilmung eines Theaterstückes welches 1668 durch Molières Feder das Licht der Welt erblickte.

Es geht um Harpagon, verkörpert durch den genialen Louis de Funès, einen reichen Witwer, der mit seinen beiden Kindern Cléante und Elise zusammenlebt. Beide Kinder haben sich verliebt, aber sie befürchten das ihr Vater ihre Wahl der Ehepartner nicht akzeptiert. Harpagon geht es darum aus der Heirat Gewinn zu schlagen- Die Liebe steht diesem Vorhaben nur im Wege! So war es damals üblich für seine Tochter eine Mitgift (materielle Güter, oder Geld) dem zukünftigen Ehemann zu überlassen, dies ist somit bei Elise der Fall. Dementsprechend hat Harpagon einen reichen und alten Anwalt für seine Tochter ausgesucht, der keine Mitgift verlangt. Bei Cléante, ja der Name wirkt feminin, dem ist aber nicht so, fiel die Wahl Harpagons auf eine reiche junge Dame. Dies hätte bei einer Heirat zur Folge, dass er eine hohe Mitgift zugesprochen bekäme...
Neben dieser Geschichte ist kontinuierlich die Gier und der Geiz des Hauptdarstellers zu entdecken, die sich in der Angst um seine vergrabene Geldtruhe im Garten, in urkomischer Weise bündelt.
Zwangs- und Angstneurotisch läuft er in den Garten hinaus, um zu inspizieren ob seine Geldtruhe noch da ist und ihm nicht von irgendeinem seiner undankbaren Angestellten entwendet wurde. Selbst seine Kinder vermutet er als potenzielle Diebe.

Eigentlich ist so eine dürftige Aussage wie:"Geiz ist Geil!" für diesen Klassiker beschähmend, aber leider passt sie wie die Faust aufs Auge. Nie hat es soviel Freude gemacht Herrn Funès bei seiner Arbeit zu sehen. Er stellt den neurotischen Harpagon in einer unvergleichlichen Perfektion dar, die kein anderer ihm in gleichwertiger Manier hätte nachahmen können!
Molière hätte diese Adaption seines Meisterwerks sicherlich geehrt, denn er selbst war zwar gelernter Jurist, verschrieb sich aber der Schauspielerei und begründete das in Frankreich damals sehr bekannte "L'Illustre Théâtre".

So ist dieser Film und jetzt kommt die Einschränkung, im Originalton, durch seine 100%ige Umsetzung des Theaterstückes 10 von 10 Punkten wert. Jeder der die französische Sprache beherrscht sollte sich diese Version besorgen!!! Die deutsche Synchronisation ist mehr als dürftig und Molière würde sich im Grabe umdrehen, wenn er wüßte was Germanien mit seinem Werk gemacht hat. Die deutsche Version ist plump und bedient sich zum Teil einer vulgären Fäkalsprache, die nichts mit dem Original zu tun hat. Das belastet einen Molière und de Funès Verehrer wie mich sehr. Dennoch ist de Funès noch da und man kann sich an seinem exzentrischen Schauspiel bestens erfreuen. Somit gibt es für die deutsche Version nur 3 von 10 Punkten wegen der Synchronisation!


In diesem Sinne Danke Molière und Danke Louis de Funès für einen der besten Filme aller Zeiten, aber nur "en francais!!!"

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