Miike einmal anders - handwerklich sorgfältiger, stringenter und konventioneller (was hier durchaus nicht negativ gemeint ist!). Der meistüberschätzte Regisseur des aktuellen japanischen Kinos (Miike ist ein Irrer mit Kamera, kein Jahrhundertkünstler) liefert mit "One missed call" einen sehr spannenden, gruseligen und weitgehend unblutigen Mystery-Thriller ab. Natürlich ist die Grundidee von Filmen wie "Ring" abgekupfert, das aber gar nicht schlecht. Verglichen mit dem Kultfilm ist sie sogar eine Spur glaubwürdiger (der Geist einer ertrunkenen Frau, der beim Videogucken aus dem Bildschirm kriecht und den Betrachter meuchelt? Also bitte!). Japanische Studenten erhalten, einer nach dem anderen, mysteriöse Anrufe von sich selbst, die im eigenen Tod resultieren. Ein dunkles Geheimnis steckt hinter dem tödlichen Spuk, das nach knapp zwei Stunden enträtselt wird - glaube ich jedenfalls. Ganz gelang es mir nicht, im japanischen Original mit englischen Untertiteln, mit vielen ähnlich klingenden Namen und ähnlich aussehenden Gesichtern, am Schluß den roten Faden zu behalten. Im Zweifel aber für Miike - und ich habe vielleicht einfach nicht gut genug aufgepaßt. 7/10