Um es kurz zu machen: das Einzige, was ich an diesem Film gut finde, ist Teresa Ann Savoy.
Und vielleicht auch noch die generöse Ausstattung sowie die parzielle Morbidität und die gräuliche faschistoid-gedrückte Stimmung, die dem Streifen in seiner Gesamtheit zu eigen ist. Doch in letzerem liegt auch das Problem: Im Gegensatz zu bspw. Caligula, der mit einer gewissen poetischen Neutralität und dem Versuch historischer Übereinbringung an die gezeigten Libidonalpervertierungen herangeht, versucht Salon Kitty dem historischen Hintergrund eine Sexualität aufzudrücken, die (vielleicht auch nur aufgrund der zeitlichen Nähe zum Zielpunkt der historischen Bezugnahme) schlichtweg unangemessen zu sein scheint. Es gibt zwar eine Menge von Filmen, die die NS-Herrschaft oder andere repressive Regimes (ob real oder fiktiv, ist dabei egal) mit sexuellen Abgleitungen in Verbindung bringen, aber im Gegensatz zu Produktionen wie “Ilsa, She-Wolf of the SS” oder “Gefangene Frauen, nackt hinter Gittern”, die entweder durch ihre Trashhaftigkeit (Ilsa) oder aber ihre Selbstironie (Frauen) ins Alberne und damit Spaßige und teils sogar Erfrischende gerückt werden, klebt Salon Kitty an der starken Historizität und seiner eigenen Ernstnahme fest, was noch dadurch verschärft wird, dass ein Großteil der vom Film ausgestrahlten Beschallung sich a) an der für heutige Ohren mehr als nervtötenden Salonmusik damaliger Tage orientiert als auch b) die Gesang- und Tanzeinlagen der 'Puffmutter' sehr langgezogen sind, dabei aber keine erkennbare Bedeutung für die eigentliche Filmhandlung haben, und damit nur wie ödende retardierende Momente wirken. Das ganze Ufftata-Getue, das im Film vorkommt, mag zwar zur gezeigten Zeit und der ihr inhärenten Militarisiertheit passen, ist nichtsdestominder aber auch nur gehörbelastend und hat bei mir des Öfteren eine Vorspultastenbetätigungsreaktion hervorgerufen.
Vom rein technischen Können her gesehen ist Salon Kitty sicher einer der besten Filme seiner Art, doch das Zuviel an Ernsthaftigkeit und die starke (mutmaßliche) Realitätsnähe machen es sehr schwer, den doch wohl etwas albernen Sexualplot überzeugend zu integrieren. An diesem Zwiespalt scheitert Salon Kitty m. E.