Lebendig gefressen (1980)

Auf den ersten Blick ist dieser Film ein an Perversionen nicht mehr zu übertreffender Ekelstreifen. Ja, ja, die Szene mit dem aufgestämmten Brustkorb der Frau findet bei Jugendschützern sicherlich keinen großen Anklang und die Frauen, die in den letzten 15 Minuten wirklich lebendig gefressen werden, sind auch nicht mein Geschmack.
Normalerweiße würde ich also mein Fazit sehr enttaüschend und "Film nur mit Grausamkeiten" ziehen.
Allerdings ist dies hier anders: Ob ihr's glaubt oder nicht, der Film ist künstlerisch gesehen eigentlich hervorragend !
Die Schauspieler spielen wirklich sehr gut, die Musik entspricht auch einer gewissen Tragweite, die Story ist raffiniert, witzig und weckt manchmal Erinnerungen an gute Kriminalfilme, wenn da nicht die vielen unnötigen Gewaltszenen wären. Lenzi zeigt oft sehr gute Aufnahmen der Urwaldlandschaft ( bsw. Überquerung der Brücke ).
Insgesamt ein recht unterhaltsamer, ich würde fast sagen "Abenteuerfilm", der in keinster Weiße an Undergroundmovies oder qualitativ an Pornos erinnert, sondern sich eher an guten B-Movies zu orientieren scheint.

AUSSERDEM: Tiere sollen in diesen Filmen gequält werden; allerdings ist mir das nicht unbedingt als Quälerei vorgekommen. Die Tiere, die in Großaufnahme von Schlangen verspeißt werden sieht man heute in jeden normalen Vorabend-Tierstreifen. Und niemand kann mir weiß machen, die abgeschlachteten Schildkröten und Krokodiele in diesen Filmen wären echt!