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Peter Jackson verfilmt J.R.R. Tolkiens Fantasy-Epos THE LORD OF THE RINGS!
Diese Nachricht stimmte zunächst reichlich skeptisch, waren doch bereits Meisterregisseure wie John Boorman oder Stanley Kubrick an der komplexen Vorlage gescheitert, und Ralph Bakshis Versuch, den Zauber von Mittelerde einzufangen war im wahrsten Sinne des Wortes auch nur eine halbe Sache.
Doch der vor allem für geschmacksunsichere Fun-Splatter (BRAINDEAD) berüchtigte Jackson hat ganze Arbeit geleistet: THE LORD OF THE RINGS: THE FELLOWSHIP OF THE RING ist ein Meisterwerk des epischen Films, Erzählkino in Perfektion.
Und, was noch viel wichtiger ist, es gelingt tatsächlich, die Faszination von Tolkiens Roman auf das Medium Film zu übertragen. Dies ging natürlich trotz der beachtlichen Lauflänge von knapp 3 Stunden nicht ohne Kürzungen und Straffungen sowie einige Änderungen; so verzichtet LOTR auf die komplette Episode mit Tom Bombadil im Alten Wald was zwar irgendwie schade ist, aber dem Gesamtvergnügen genausowenig Abbruch tut wie die eingefügte Love-Story zwischen dem von Viggo Mortensen hervorragend verkörperten Aragorn und der Elbe Arwen, die im Buch lediglich als Anhang erwähnt wird. Wer diese künstlerischen Freiheiten als "Schriftschändung" empfindet, ist selber Schuld.
Im Gegensatz zu vielen anderen Romanverfilmungen ist nämlich bis in kleinste Details zu spüren, wie intensiv sich Peter Jackson und sein Team mit der literarischen Vorlage beschäftigt haben; Kenner von Tolkiens Werken dürfen sich über eine Vielzahl an Anspielungen und Verweisen auch auf den "Kleinen Hobbit" und das "Silmarillion" freuen.
Zuschauer, die literarisch noch nicht vorbelastet sind bekommen aber auch was geboten: einen technisch perfekten Fantasy-Film voll süßer Melancholie und wahnsinnig spannender Passagen, bei denen man merkt, daß Jackson aus dem Horror-Genre kommt. In der ehemaligen Zwergenmine Moria wird einem so richtig eingeheizt (schließlich hat da ja auch die schwarze Flamme von Udun ihren Auftritt), die Nazgul sind sowieso zum fürchten und im Endkampf gegen die Uruk-Hai rollt dann schon auch mal ein Kopf.
Begleitet wird das Geschehen von einem erstklasigen Soundtrack, der wie die brillante Kameraarbeit mit einem der vier Oscars bedacht wurde. Der Rest ging an die Spezialeffekte und die Maskenbildner, womit man zum technischen Aspekt eigentlich nichts mehr hinzufügen muß.

Um zum Ende meiner Lobeshymne zu kommen, möchte ich noch die Schauspieler, allen voran den genialen Ian McKellen, erwähnen, denen man förmlich anmerkt, wieviel Spaß sie daran hatten, den wohl meistgeliebten Roman der letzten hundert Jahre angemessen zu dramatisieren.

Bleibt nur zu hoffen, daß THE TWO TOWERS und THE RETURN OF THE KING genauso gut werden.

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