Hier ist sie also. Die "unverfilmbare" Story vom "Herr der Ringe". Unverfilmbar? Ja, so hieß es. Jetzt können wir aber glücklich sein, dass Peter Jackson daran vorbei sah und dieses Epos in drei Teilen auf die Leinwand bringt. Dies ist jetzt der Erste. Ein Film, der viel erwarten und hoffen lässt. Das Spektrum der Kritiken ist ebenso groß geworden wie das der Kritiker selbst. Daraus appelliert ein hervorragender Film, an dem nichts auszusetzen wäre. Gehen wir es nochmal durch:
Die Story ist allseits bekannt und löst sich schon im Titel selbst auf. Nicht jeder kennt die literarische Vorlage, geschweige denn hat sie sogar selbst gelesen. Und das ist auch völlig ok. Regiesseur Jackson erzählt alles haarklein und originalgetreu. Das Unwissen weicht der Präsenz. Daraus resultiert eine hervorgehobene Ebene für solch ein Meisterwerk. Doch was ist ein "Meisterwerk"? Wann wird ein Film als solches bezeichnet? Genau diese Fragen werden hier geklärt. Es muss einfach alles stimmen. Und das tut es hier. Ohne unnötige Längen, die dem Film ein störendes Fenster gegeben hätten, zieht dieser Streifen den vorgegebenen Stoff durch, ohne auszusetzen. Spannung, Humor, Fantasy und Action werden hier mit eigenen Ideen gespickt und temporeich serviert, und dennoch wird dem Zuschauer genügend Platz für Eigenkreativität gelassen um sich mit auf die Suche nach Antworten zu begeben. Trotz der enormen Länge von ca. 3 Stunden unterhält dieses Epos ohne vom Wert abzugleiten. Ein Wert, den man nicht zu Anfang überschätzt und dennoch wird er überboten. Unglaublich.
Die darstellerischen Leistungen lassen sich zur Genüge auf hoher Ebene verzeichnen. Die Charaktere der einzelnen Figuren entspringen den Vorlagen und bilden zudem noch eine eigene Inspiration, dessen sich neue Ideen offenbaren. Somit verfällt dieses Meisterwerk keinen Selbstverwürfen und lässt daraus resultieren, dass dieser ausgelassene Schwachpunkt ins Positive gerückt wird. Der gesamte Film bezieht sich, wie bereits im Untertitel angekündigt, auf "Die Gefährten". Unverkennbar lässt sich daraus feststellen, dass die Handlung speziellen Figuren vorausgesetzt wird. Und an diesem Punkt lässt sich ein Schwachpunkt feststellen. Erfreulich wären noch verschiedenere Charaktere gewesen. Zeitweise fallen sämtliche Figuren gleich aus und gleiten somit in ein Loch. Aber über diesen Punkt kann man hinwegsehen. Sollte man sogar.
Hauptdarsteller Elijah Wood, der hier den "Frodo" mimt, überzeugt und hinterlässt keine Wunden in der Besetzung. Er spielt glaubhaft und relevant. Genauso repräsentieren sich die restlichen Darsteller als Idealbesetzung. Ian McKellen, Verkörperung von "Gandalf", lässt ein Wunschbild wahr werden und inspiriert die Sinne. Er lässt uns an der Story teilhaben und zeigt uns eine Charakteristik, die uns erschauern und zugleich warmherzig werden lässt. Im Gesamteindruck der darstellerischen Leistungen wäre definitiv zu sagen, dass eine Identifikation für den Zuschauer möglich ist. Aber leider nur begrenzt.
Die Effekte sind nach Anblick kaum zu besprechen. Besser geht`s nicht. Auf dem höchsten Stand der Technik erhobene Stellung. Genauso lässt auch die phantastische Ausstattung nichts zu wünschen übrig. Durch die ausgefallenen Kostüme wird ein Märchen dann endgültig wahr. Für FSK 12 Verhältnisse wird hier dann noch einiges an Härte, Blut und Gore geboten. Heftige Kampfszenen spielen Jacksons Image wieder und lassen die Herzen der Zuschauer höher schlagen. Er gibt nicht zuviel, aber auch nicht zu wenig. Die optimale Mischung. Regiesseur Jackson gab sich alle Mühe und leistete Detailarbeit. Als Kulisse wurde Neuseeland gewählt. Und man kann sagen: Glücklicherweise. Kein Hollywoodschauplatz oder ein anderes "normales" Studio hätte besser gepasst und mehr Möglichkeiten zur Realisierung der lang diskutierten Vorlage hervorgerufen, als Neuseeland.
Fazit: Gratulation! Ein unvergleichliches Epos, das zum Nachdenken anregt und die Frage aufwirft: Sind wir in ein neues, moderneres Kinoalter getreten, in dem jetzt alles möglich ist? Ich denke: Ja...... (10/10)