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Bereits 1978 wurde ein mißglückter Versuch unternommen, J.R.R. Tolkiens komplexe Romanvorlage zu verfilmen. Doch der damalige Regisseur Ralph Bakshi scheiterte mit seiner Zeichentrickversion kläglich. Der Film floppte an den Kinokassen und blieb auf halbem Weg der Story stecken.

Umso erstaunlicher ist es, dass sich ausgerechnet der als Splatter-Regisseur verrufene Neuseeländer Peter Jackson ("Bad Taste", "Braindead") der Geschichte annahm und sich mit zumeist bislang unbekannten Schauspielern (von John Rhys-Davies, Christopher Lee und Ian McKellen einmal abgesehen) auf dieses riskante Mammut-Projekt einließ, dessen Romanvorlage jahrzehntelang als "unverfilmbare Geschichte" galt. Bis dorthin rechnete weder Jackson noch New Line Cinema mit dem Goldgriff des neuen Jahrtausends.

Was dabei herauskam, kann sich auf der Leinwand wahrlich sehen lassen: Jackson schuf mit seiner sehr dicht an der Romanvorlage orientierten Version von "Der Herr der Ringe" ein imposantes und zutiefst atmosphärisches Abenteuer, das keine Wünsche mehr offen läßt: Durchgehend überzeugende schauspielerische Leistungen der Haupt- und Nebendarsteller, beeindruckende Naturaufnahmen, detaillverliebte Requisiten, imposante Effekte und einen spannend vorangetriebenen Handlungsstrang, der die 3 Stunden Spieldauer ohne eine Minute Langeweile vergehen läßt. Die Stärke des Films liegt darin, dass die Handlung sehr linear erzählt und gleichzeitig stufenweise aufgebaut wird, was der Geschichte eine treibende Dramaturgie verleiht. "Der Herr der Ringe - Die Gefährten" ist meines Erachtens der beste und genialste Teil der Trilogie, selbst dann, wenn oftmals gegenteiliges behauptet wird.

Ein Meisterwerk und Mythos zu Lebzeiten, gar keine Frage!

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