Jeder hat mal klein angefangen,auch Tarantino macht da keine Ausnahme.Hier kann man nur in Ansätzen erahnen,welches Talent zwei Jahre später in „Pulp Fiction“zum Tragen kommen sollte.
Sechs Profiverbrecher werden von Joe für einen Diamantenraub angeheuert,sie bekommen Decknahmen wie „Mr.Blue“,“Mr.Orange“,kennen einander nicht.Der Coup geht schief,die Polizei war schon vorher informiert.Zwei der Gangster sterben,einer wird schwer verletzt.In einer Lagerhalle treffen die restlichen Gangster zusammen und rätseln,wer der Verräter unter ihnen ist.
Tarantinos Debüt ist hochkarätig besetzt und diese Besetzung liefert eine erstklassige Performance ab.Ob Michael Madson als Psychopath,Harvey Keitel als Ruhepol oder Lawrence Tierney als Auftraggeber.Jeder überzeugt in seiner Darstellung und lässt die Figuren größtenteils authentisch wirken.
Auch die nicht lineare Erzählweise kommt hier erstmals zum Einsatz und kann dadurch etwas Spannung aufbauen,indem wir stückweise etwas über die Hintergründe der Personen erfahren.
Was jedoch auch in diesem Tarantinowerk äußerst negativ auffällt,ist die Dialoglast,die sich durch den kompletten Streifen schleppt und zwischenzeitlich nichts als Langeweile bietet.Was zu Beginn mit der Philosophie über „Like a virgin“oder Trinkgelder für Kellnerinnen noch ganz nett unterhält,wirkt im Verlauf recht ermüdend,da kann auch die berühmte Ohrszene nicht viel dran ändern.
Auch der Maulwurf ist relativ schnell entlarvt und das Finale bietet zwar eine pfiffige Idee,endet aber zu abrupt.
„Reservoir Dogs“ist zwar nicht so dröge wie „Jackie Brown“,aber meilenweit von „Pulp Fiction“entfernt.
5 von 10 Punkten