Ganz klassischer Vertreter des Buddy-Movies
Wenn es ein Rezept gibt, nach dem Filme im allgemeinen funktionieren, dann beinhaltet das zumeist die Zusammenführung zweier grundunterschiedlicher Charaktere. Im Liebesfilmgenre sind das dann zwei wie Katz und Maus, die so unterschiedlich sind, daß man sagt, das klappe doch nie, die sich aber dann nach allerhand Irrungen irgendwann kriegen, und im Actionkomödienfach zwei unterschiedliche Welten, die in Gestalt zweier Helden aufeinander treffen, sich zusammenraufen, da ansonsten die Bösen nicht zu besiegen sind - und schließlich noch zu Freunden werden. All das hat auf exemplarische Weise Walter Hill in „Nur 48 Stunden“ als eine Art Blaupause auf Zelluloid gebracht; und genau nach diesem Muster drehen seitdem unzählige Regisseure ihre Filme – und fast immer funktioniert das auch, denn man bekommt genau das, wofür man bezahlt hat.
John Badham ist ja als Regisseur eh nicht so furchtbar innovativ, eher eine Art Auftragsarbeiter, und daher darf man auch keine sonderlich weitreichenden Innovationen erwarten. Er folgt mit seinem Film strikt den Konventionen des Genres – hier sind es der Polizist Moss und der Schauspieler Nick Lang, die miteinander zu tun bekommen, da Nick sich zwei Wochen an Moss kleben will, um sich so auf seine neue Rolle vorzubereiten. Klar, daß Moss das nicht gut findet und allerhand Möglichkeiten ersinnt, den unliebsamen Gefährten loszuwerden, zumal sich Moss gerade mitten in den Ermittlungen eines Serienmordfalls befindet. Doch lang ist wie Klebstoff, läßt sich, obwohl lästig, nicht abwimmeln, und schließlich schaffen es die beiden gemeinsam, den Mordfall zu lösen – und werden auf eine gewisse Art auch zu Freunden.
Man könnte jetzt auf den ausgelutschten Pfaden der Story herumhacken, könnte sich beschweren auf mannigfache Art, aber dann verliert man das Wesentliche aus den Augen, das Urgesetz des Kinos: Filme sollen zunächst unterhalten- und dann vielleicht auch mal zum Nachdenken anregen. Der Unterhaltungsaspekt jedoch wird hier groß geschrieben, James Woods als Polizist ist immer wieder eine Freude, und die Rolle des Schauspielers ist dem kleinwüchsigen Michael Fox auf den Leib geschneidert – wann muß sich in Darsteller schon mal selbst spielen? Traumhafte Momente des Komödienfachs sind zu sehen, wenn lang Moss beibringen will, wie man mit Frauen umgeht…die Action ist handgemacht und solide, wenngleich nicht allzu viel, aber es geht hier auch mehr um Komödie als um brachiale Gewalt. Das hätte auch ins Auge gehen können…zum Glück aber bewahren die vielen Routiniers den Film vor dem Mittelmaß – 7/10.