Jawoll, das ist er wohl: der Mitbegründer des harten 80er-One-Man-Army-Actionfilms. "Rambo II" ist ein Genreklassiker, wie er heutzutage gar nicht mehr gedreht wird. Heutzutage ist alles harmloser geworden, die Kamera hält nicht mehr drauf, wenn etwas hartes passiert, und soviele verschiedene Tötungsarten gibt es auch schon lange nicht mehr. Nicht so bei "Rambo II": Es wird erschossen, zerfetzt, an Bäume genagelt (durch den Kopf!), in die Luft gejagt, gefoltert, zusammengeschlagen, erstochen, mit dem Messer abgeworfen...Ach ist das herrlich!
War der erste Teil noch ein eher trauriges Veteranen-Film, der äußerst kritisch war und nur einen einzigen Toten zu bieten hatte (der noch nicht einmal direkt Rambo zu verdanken war), so ist "Rambo II" einfach nur noch ein reinrassiger Actionkracher, in dem unser Lieblingssoldat unwahrscheinlich viele Gegner plättet. Anflüge von Kritik sind auch hier nicht von der Hand zu weisen, aber das alles ist noch lange nicht so ausgeprägt im Vergleich zu Teil eins. Mehr als im dritten Teil aber auf jeden Fall ;-) .
Story: John Rambo ist nach den Geschehnissen in Teil eins Strafarbeiter in einem Steinbruch. Eines Tages steht sein Ausbilder und väterlicher Freund Colonel. Trautman vor ihm und macht Rambo ein Angebot: Er soll in Vietnam Fotos von einem angeblich leerstehenden Kriegsgefangenenlager machen, damit der Öffentlichkeit endlich bewiesen werden kann, dass keine amerikanischen Soldaten mehr in Gefangenschaft sind und dass man kein Geld mehr in Suchaktionen investieren muss. Bei erfolgreicher Beendung der Mission kommt er frei. Rambo willigt natürlich gleich ein. Beim Absprung bleibt er aber mit seiner Ausrüstung am Flugzeug hängen und muss diese losschneiden. Jetzt ist er nur noch spärlich bewaffnet. Im Lager angekommen findet er jedoch mehrere Kriegsgefangene und nimmt einen von ihnen als Beweis mit. Der Auftraggeber kriegt natürlich Schiss und lässt Rambo daraufhin einfach zurück. Dieser wird gefangengenommen und gefoltert. Er kann aber mit Hilfe seiner Kontaktfrau fliehen und startet einen blutigen Privatkrieg...
Musik: Die Musik ist genauso wie in den anderen beiden Teilen auch einfach nur genial. Die tollen Orchesterklänge und das zum ersten mal angewendete, donnernde "Rasselgeräusch", wenn Rambo auftaucht, sind einfach Kult. Perfekter Soundtrack zu einem perfekten Actionfilm.
Atmosphäre: War der erste Teil noch kritisch, atmosphärisch dicht und immer spannend und der drittel Teil einfach nur auf Spaß aus, so ist "Rambo II" genau dazwischen. Wenn Rambo schleicht und einen Gegner nach dem anderen umbringt, dann kommt schon Spannung auf, und die grandiosen Actionszenen sind sowieso packend. Das alles wird durch die geniale Musik unterstrichen.
Schauspieler: Sylvester Stallone war natürlich die perfekte Wahl für den leicht reizbaren Kriegshelden. Er tötet ohne Gnade, er redet wenig und ist eine nahezu perfekte Kampfmaschine. Richard Crenna (R.I.P.) ist wieder als Colonel Trautman mit von der Partie und darf Rambo wieder in den Himmel loben. Steven Berkoff als russischer Fiesling, der mit dem Vietcong kooperiert ist auch schön fies, und Rambo's vietnamischer "Dauergegner", der am Ende per Explosivpfeil schön zerfetzt wird, ist sowieso schon irgendwie kultig.
ACTION: Bewusst groß geschrieben. So geile Actionszenen hat man selten gesehen. Nach einer halbstündigen Einführung und etwas Geschleiche ist Action nonstop engesagt. Rambo hat sichtlich Freude daran, seine gegner auf verschiedenste Art und Weise ins Jenseits zu schicken. Die Szene, in der er einen Russen nach dem anderen fertig macht, während es in Strömen regnet, erinnert an den ersten Teil - nur dass er hier alle gleich umbringt. Der Showdown übertrifft dann alles: Rambo läuft mit einem Kampfheli Amok, jagt alles mit Raketen in die Luft und zersiebt seine Gegner mit den Miniguns. Dann steigt er kurz aus, nimmt sich das M60 erledigt noch einige Gegner und befreit erstmal die Kriegsgefangenen. Auf dem Heimflug wird er noch von Steven Berkoff überrascht, den er mit einem Trick und einer Panzerfaust fertig macht. Am Ende kriegt auch der Auftraggeber, Murdock, sein Fett weg...
Die Action ist genial gemacht: blutigste Erschießungen, Explosionen, die den Spaß der Pyrotechniker am Set geradezu beschreiben können und natürlich massenweise Tote. So soll ein Actionfilm aussehen, nicht anders!
Fazit: Ultraharter 80er-Jahre-Actioner mit haufenweise Toten, ein Pflichtfilm für Actionfans und für die, die es werden wollen. Ich kann hier einfach nicht weniger als 10/10 Punkten geben!