Stallone kehrt nach Hause zurück, um den Krieg zu gewinnen.
Rambo verbüßt seine gerechte Strafe beim Steineklopfen im Steinbruch, als man ihm in Gestalt seines ehemaligen Vorgesetzten, Colonel Trautman, ein gutes Angebot macht. Er soll nach Vietnam zurückkehren, um vor Ort herauszufinden, ob es noch amerikanische Kriegsgefangene gibt. In der Tat kann Rambo aus einem vietnamesischen Lager einen US-Bürger befreien, doch das erweist sich als nicht erwünscht – Rambo wird von den US-Militärs fallengelassen und von den Vietcong inhaftiert. Auch die russischen Verbündeten tun ein bißchen mit, doch eine Vietnamesin verhilft Rambo zur Flucht. Als die Dame aber getötet wird – der „Anlaß“ zeigt Rambo, was wirklich in ihm steckt, tötet Unmengen von Soldaten, legt das Lager in Schutt und Asche, meuchelt die Russen, befreit die Gefangenen, besiegt die Klimakatastrophe, schließt das Ozonloch...na ja, reicht auch so. Dabei bliebt ihm noch Zeit für einige ganz arg amerikanischen Zeilen zur Lage der Nation nach dem Vietnamkrieg.
Man könnte jetzt natürlich lange über den hinter der Geschichte stehenden Nationalstolz und Patriotismus der Amerikaner philosophieren, der für alle restlichen Erdenbürger nur sehr schwer erträglich ist. Auch wäre es möglich, über die einseitige Darstellung der Vietnamesen und deren russischen Verbündeten angemessene Kritik zu üben, und schließlich sollte man sich fragen, warum der Film das Prädikat „besonders wertvoll“ erhalten hat. Wenn man all das macht und hinter die Kulissen blickt, dann bleibt nicht mehr arg viel übrig als eine Bewertung irgendwo zwischen einem und drei Punkten zu geben, denn das Gezeigte ist aus dem politischen Blickwinkel menschenverachtend, reaktionär und an sich ganz schlimm.
Andererseits könnte man sich zurücklehnen, den Film als reines Actionspektakel nehmen, welches naturgemäß voller Klischees steckt, und sich an dem unglaublich hohen Bodycount erfreuen, bei den vielen spektakulären Explosionen in die Hände klatschen und keinem Menschen erzählen, daß man „solche Filme“ auch nur irgendwie gut findet. Denn da ist man dann bei den meisten ganz schnell untendurch – Frauen hören so etwas beispielsweise überhaupt nicht gern. Aber wir sind ja keine Frauenversteher, sonder Actionfreunde, und daher bevorzuge ich für diese Kritik den zweiten Teil der Möglichkeiten. Es handelt sich um einen schnellen, handwerklich sauberen Actionstreifen, der seinem Hauptdarsteller auf den Leib geschneidert ist. Man darf sicher keine geschliffenen Dialoge erwarten, wer sich aber über drastische Szenen mit hohem Blutzoll freuen kann, wird hier bestens bedient, wenngleich es relativ lange dauert, bis der Film Fahrt aufnimmt. Außerdem ist Rambo 2 immer noch um einiges besser als beispielsweise die „Missing in Action“ – Reihe oder viele andere B-Vietnam-Movies. Und weil das so ist, kann man getrost eine gute Wertung vergeben – 8/10