Scott & Huutsch (1989)

Alt...und immer noch gut - 11.01.2011

Nicht viele Filme aus den späten Achtzigern kann man heute noch mit gutem Gefühl ansehen, aber dieser hier gehört absolut dazu. Dafür gibt es drei gute Gründe: zum einen ist Tom Hanks in seiner Frühphase als Komiker tatsächlich lustig, zum zweiten weiß die Regie, was sie tut, und zum dritten ist der titelgebende Hund Huutsch tatsächlich ein Monstrum, das man weder vorher noch nachher so je wieder gesehen hat. Filme, in denen ermittelnde Polizisten mit Hunden zu tun haben, gab es zu gewisser Zeit einmal gehäuft, und hier haben wir es mit einem Vertreter zu tun, der den Kriminalfall nicht in den Mittelpunkt rückt, sondern ganz einfach das Verhältnis zwischen Herr und Hund beleuchtet.

Kleinstadtpolizist Scott Turner, ordungsfanatisch, fast schon spießig, wird kurz vor seiner Versetzung in die große Stadt mit einem Mord konfrontiert. Der Tote hinterläßt einen riesigen Hund namens Huutsch, der möglicherweise den Mörder identifizieren kann und, weil ihn keiner auch nur mit der Beißzange anfassen will, zwangsläufig bei Turner unterkommt. Die nächste Stunde des Films bringt der Hund das Leben seines neuen Herrchens komplett durcheinander, führt allerdings auch dem einsamen Mann eine Tierärztin zu, was in der Quintessenz den Verbleib Turners in der Kleinstadt sichert. Ach ja, der Mordfall wird auch gelöst, die üblichen Verdächtigen sind die üblichen Bösewichte, und nicht alle Beteiligten überleben die finale Schießerei.

Aber um die und den Kriminalfall geht es auch gar nicht, sondern eigentlich nur um das zaghafte Annähern von Mann und Hund, von Mensch und Bestie. Hier wiederholen sich zwar einige Szenen - der Hund darf etwas nicht tun, macht es aber dann doch - aber insgesamt sind alle Sequenzen sehr lustig und mit ruhiger Hand auf Zelluloid gebannt, manchmal mit passender Zeitlupe unterfüttert. Wir sehen hier eigentlich Kino nach Opas Art, fast für die ganze Familie, und wäre nicht Tom Hanks und der Hund, dann könnte man den Film nicht ertragen - aber er wäre dann auch nicht existent. Kurzum, man amüsiert sich auf nostalgische Weise und kann diesen Film sicher auch in zehn Jahren nochmal gucken. Und das kann man nicht von vielen Streifen dieser Dekade behaupten...und auch nicht von vielen aktuellen Vertretern - 8/10.