Review

Flesh Gordon (Vince Murdocco), der wohl tollkühnste und potenteste Held des Universums, hat sich nach seinem Sieg über König Hodes und dessen lustfördernde Sexstrahlen vom Planeten Porno zur Ruhe gesetzt und ist gerade dabei, seine Abenteuer zu verfilmen. Nach einem anstrengenden Drehtag wird Flesh auf offener Straße von sexbesessenen Cheerleadern aus dem Weltraum überfallen und in deren Raumschiff gezerrt. Diese erzählen ihm, dass sie einst einem unbeschwerten, lustvollen Leben auf ihrem Planeten nachgehen konnten, bis ein mysteriöser Finsterling bei ihnen aufkreuzte, der all ihren Männern die Potenz stahl und ihre 2 Meter langen Ständer erschlaffen ließ. Nun soll der gegen Impotenz immune Flesh für sie einspringen, um dem Schurken das Handwerk zu legen.

Flesh's Freundin Dale Ardor (Robyn Kelly) begibt sich derweil zu ihrem alten Bekannten Dr. Flexi Jerkoff (Tony Travis), der sich natürlich sofort bereit erklärt, sie bei der Rettung Flesh's zu unterstützen. In seinem selbstgebauten Raumschiff "Titte 1", das von der Energie poppender Hühner betrieben wird, durchfliegen die Beiden einen gefährlichen Arschteroiden-Gürtel und stoßen auf einem fremden Planeten tatsächlich auf Flesh. Just in dem Moment wird Dale allerdings von dem unheimlichen, besagten Bösewicht entführt, der sich als Evil Presence (William Dennis Hunt) vorstellt und große Pläne hat. Nicht nur, dass er das ganze Universum zur ewigen Impotenz verdammen will, er plant außerdem, Flesh's Lustorgan an sich zu reißen und es sich von seinem Untergebenen Master Bator (Bruce Scott) an seinen eigenen Körper transplantieren zu lassen. Flesh und Dr. Jerkoff müssen zur gleichen Zeit auf einem Planeten notlanden, der lediglich aus riesigen, milchgebenden Tittenbergen zu bestehen scheint. Doch nicht nur, dass die notgeilen Cheerleaderinnen plötzlich wieder auftauchen, ohne Vorwarnung erscheint auch noch der riesige Penetrator, ein gigantisches Penismonster, das Flesh und Dr. Jerkoff zur Flucht durch einen vaginalen Höhleneingang zwingt, woraufhin sie unterirdisch auf die Baby-People im G-Punkt Cafe und auf die seltsamen Kackmenschen treffen. Wird es Flesh gelingen, genügend Potenz aufzubringen, um nicht nur seinen Lustspender und Dale, sondern auch das ganze Universum vor ewiger Impotenz zu retten?


17 Jahre nach dem Sexhit "Flesh Gordon", der auf trashige Art und Weise die Science-Fiction Serie "Flash Gordon" aus den 30er Jahren auf den Arm nahm, rechnete wohl niemand mehr ernsthaft mit einer Fortsetzung. Ob nun aus Geldnot oder schlicht aus sonstiger Ideenlosigkeit, glücklicherweise wurde das Franchise noch einmal aufgegriffen und den erotischen Abenteuern des überpotenten Helden Flesh Gordon ein Sequel angehängt, denn dieses übertrifft seinen Vorgänger sogar noch, was ja nicht unbedingt zu erwarten war. Mit solchen Aussagen sollte allerdings keine Verallgemeinerung getätigt werden, denn vielen, die mit dem ersten Teil noch etwas anfangen konnten, werden sicherlich keinen Zugang mehr zum Sequel finden. Der Grund ist einfach und schmerzvoll der, dass "Flesh Gordon 2" vollends auf Trash - und Fäkalhumor setzt und man schon über einen sehr schwarzen und schrägen Humor besitzen sollte, um mit dem Ganzen noch etwas anfangen zu können. Die Verantwortung der Inszenierung wurde im Übrigen wieder Howard Ziehm übertragen, der wie bereits im Erstling, als Regisseur fungierte und bis auf diese Werke lediglich auf zahlreiche Pornostreifen zurückblicken kann, die er im Laufe seiner Karriere drehte.

Titten, Kackmenschen, riesige Penismonster - nein, "Flesh Gordon 2 - Schande der Galaxis" ist garantiert nicht das, was man intelligente Unterhaltung nennt, vielmehr werden die Grenzen des schlechten Geschmacks hier bis aufs Ultimum ausgelotet, jedweder Anspruch wird von Anfang an über Bord geworfen. Eines jedoch darf man dem Werk eingestehen: Die Crew war sich des Films, der entstehen sollte, vollends bewusst. Es gibt unfreiwilligen Trash, der einfach nur so unterhaltsam ist, da das mangelnde Talent aller Beteiligten an jeder Ecke durchschimmert, und es gibt gewollten Trash á la Troma, der das bewusst billige und debile als Ziel anfixiert. Sicherlich muss man einen derartigen Streifen nicht zwingend mögen, den Machern hier aber inkompetenz zu unterstellen, wäre schlichtweg unangebracht.

"Flesh Gordon 2" folgt im Wesentlichen dem ersten Teil und knüft an dessen Story an, ist aber im direkten Vergleich noch um einiges dämlicher geraten. War schon "Flesh Gordon" eine fröhlich-unbekümmerte Trashparty, hat man hier jetzt noch das letzte Fünkchen Ernsthaftigkeit entfernt. Aus dem ehemaligen, einigermaßen ernstzunehmenden Helden Flesh ist nun ein schwanzgesteuerter, eitler und selbstverliebter Schönling geworden, der IQ sämtlicher Hauptfiguren scheint glatt noch einmal um 50 Punkte gefallen zu sein. Desweiteren wartet das Werk mit einem schier unerschöpflichen Arsenal an skurillen Ideen auf. Ganz egal ob pissende Riesenaffen, Erdlöcher penetrierende Penismonster, furzende Asteroiden und weiß der Geier noch was, die Ideen aus diesem Streifen hätten ausgereicht, um damit mindestens zwei Trashfilme mehr als ausreichend zu füllen.

Leider geht das ganze ab und an auch etwas zu sehr over the top, so dass selbst der hartgesottenste Trashfan manchmal an dem Verstand der Macher zweifeln muss. Die Kackmenschen, die unterirdisch in einer Art Darm leben, waren beispielsweise ganz und garnicht lustig und wirkten zwischen all den sexuellen Zoten schlichtweg deplatziert. Solche Mängel treten in "Flesh Gordon 2" glücklicherweise eher selten in Erscheinung, Freunde der anspruchslosen Unterhaltung werden beinahe durchweg bei Laune gehalten. Neben dem scheinbar grenzenlosen Ideenreichtum ist es dabei insbesondere die liebevolle Inszenierung des Ganzen, die Freude bereiten kann. Sicherlich handelt es sich bei alledem auf den ersten Blick um ein B-Movie übelster Machart, wenn man sich allerdings das doch eher niedrige Budget in Erinnerung ruft, sieht alles schon wieder anders aus. Wie bereits im Erstling wurde die Stop-Motion Technik angewandt, um diversen Monstern Leben einzuhauchen, was hier allerdings noch eine Spur billiger zu wirken scheint. Selbst in beinahe 40 Jahre alten Monsterfilmen waren die Kreaturen schon auf dem Standard von dem hier dargebotenen, doch gerade das macht den Charme des Films aus. Es gibt in der Sexkomödie wirklich einiges an Tricktechnik zu bewundern, was zwar allesamt äußerst dilettantisch wirkt, was aber, da dies so gewollt war, einen ganz bestimmten Effekt erzielt. Die Sets sind wieder einmal sehr liebevoll und umfangreich, die Kostüme passend, und der 80er Jahre Soundtrack schlichtweg ein Highlight.

Um auch hier noch einmal die selbe Entwarnung auszusprechen, die ich bereits in meinem Review zum ersten Teil verlauten lassen habe: Bei alledem handelt es sich keinesfalls um einen Porno, auch wenn der sexuelle Anteil natürlich über allem anderen dominiert. Dennoch ist in dem Streifen erstaunlich wenig Sex zu sehen, sogar noch weniger als im Vorgänger, auf all zu detaillierte Nahaufnahmen kann man lange warten. Dennoch ist das Werk absolut nicht für prüde Zuschauer geeignet, da der Humor von "Flesh Gordon 2" zu wirklich jedem Zeitpunkt direkt unter die Gürtellinie zielt und auch nicht gerade zimperlich mit dem Thema umgegangen wird. Dennoch hat man nie das Gefühl, sich einen bloßen Erotik - bzw. Softcorefilm anzusehen, dafür ist der humoristische Anteil einfach zu gravierend, außerdem ist vieles einfach zu infantil, um wirklich ernstgenommen werden zu können. Die Schauspieler letzten Endes passen sich aufgrund ihrer Unfähigkeit dem Gesamtkonzept wunderbar an, ich hätte mir keine anderen Akteure in diesem Werk gewünscht. Der Kickboxer Vince Murdocco, der hier sein Schauspieldebut hinlegte, weiß in der Rolle des Flesh sogar noch mehr zu gefallen als sein Vorgänger Jason Williams, für Tony Travis als Dr. Flexi Jerkoff gilt das selbe.


Oh man.. Rein objektiv betrachtet ist es wirklich ein großer, unglaublich dämlicher Haufen Mist, den Howard Ziehm in der Fortsetzung zu "Flesh Gordon" da abgeliefert hat, Trashfans und Freunde des etwas anderen Humors werden hier aber voll und ganz bedient und zufriedengestellt. Ein derartiges Sammelsurium an grenzdebilen Dialogen ("Mit deinem Penis und meinem Gehirn wäre ich der unbezwingbare Herrscher der Unterwelt"), peinlichen Monstern und untalentierten Schauspielern wird man so schnell kein zweites Mal finden, dennoch erwartet einen hier beim genaueren Hinsehen nicht nur eine liebevolle Hommage an die alten Monster und Science-Fiction Filme, sondern auch lustiger Trash in seiner reinsten Form, dem aber leider nur die Wenigsten etwas abgewinnen können werden. Ich für meinen Teil kann den Streifen aber weiterempfehlen und vergebe

7 von 10 Punkten.

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