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Ein Polizeirevier kurz vor der Schließung. Ein einziger Polizeibeamter namens Bishop wird für den Abend, bevor der Strom abgeschaltet wird, zur Nachtwache abkommandiert. Eine schicksalsträchtige Nacht, wie sich herausstellen wird. Denn außerplanmäßig legt ein Gefangenentransporten einen Nothalt in dem Revier ein, da einer der Gefangenen erkrankt ist. Zum Zweiten rettet sich ein Mann völlig außer Atem und gehetzt von einer wütenden Meute in das Gebäude. Der Unbekannte hat den Anführer einer militanten Straßengang aus Rache für die Ermordung seiner Tochter erschossen. Nun versucht eine gigantische Gefolgschaft bewaffnet bis an die Zähne das Polizeirevier zu stürmen. Um dem Ansturm standzuhalten, ist Cop Bishop gezwungen mit den Gefangenen und zum Tode verurteilten Verbrechern gemeinsame Sache zu machen…

ASSAULT – ANSCHLAG BEI NACHT ist einer von John Carpenters ganz frühen Meisterstreichen. Der Genius war, wie bei seinen größten Klassikern HALLOWEEN, DIE KLAPPERSCHLANGE und FOG – NEBEL DES GRAUENS für Drehbuch, Regie und Soundtrack verantwortlich. Vor allem der Soundtrack haut ganz schön rein. Apokalyptisches Synthesizer-Geschwirre mit wummerndem Bass. Fast noch geiler als das Theme von ESCAPE FROM NEW YORK. Der Score untermalt den pessimistischen Plot perfekt und verleiht ihm einen gewissen Endzeitcharakter. Mitten in der Großstadt schlägt Stunde Null. Ein kleines Mädchen wird wegen einem Vanilleeis mit Nuss erschossen. Ein Vater nimmt Rache. Eine Kettenreaktion an Gewalt. Eine dunkle, gesichtslose Übermacht stürmt das Polizeigebäude. Sehr stark, dass keiner der Angreifer charakterlich hervorgehoben wird. Dies verstärkt das Gefühl der Überlegenheit. Ein ähnliches Prinzip wie in den Zombiefilmen. Dem rasenden, unaufhaltsam mordenden Pöbel verlieh Carpenter später in seinem Opus Magnum HALLOWEEN mit Michael Myers ein ausdrucksloses Antlitz. Die Parallelen zu Zombiefilmen setzen sich im Prinzip des Verbarrikadierens fort. Eine kleine Gruppe verteidigt sich mit schlichten Waffen und beschränkter Munition gegen einen zahlenmäßig überlegenen Feind. Und dennoch sind wird nicht bei Romero, in 300 oder einem Home Invasion, zumindest noch nicht.

Charakterlich dagegen ganz ordentlich, wenn auch nicht heroisierend hervorgehoben: Knacki Napoleon Wilson - ein lässiger Vogel und Frauenversteher, immer auf der Suche nach Rauchwerk: "Ham Sie 'ne Zigarette?", "Hat jemand was zu Rauchen?", "Könnte gut 'ne Zigarette gebrauchen!". Er gibt zusammen mit dem Afroamerikaner Bishop, dem Cop, die homogenste Schwarz-Weiß-Liaison der Filmgeschichte neben STIRB LANGSAM 3, FLUCHT IN KETTEN und DAWN OF THE DEAD ab. Ein hoch auf die Völkerverständigung!

"Es lohnt nicht mit Optimisten zu streiten."

Fazit:
"Home Invasion" im Polizeirevier. Urbaner Horror á la PURGE oder HEARTLESS, nur viel schwärzer und ungeschliffener. Einer von Carpenters Besten!

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