Achtung! Extreme Spoiler.
Story:Ein Ghetto in L.A., Californien. Sechs Mitglieder einer Jugendbande schleichen durch die Nacht. Plötzlich peitschen Schüsse auf, die Gangmitglieder werden von Polizisten erschossen. Der Morgen danach:Die übrigen Gangmitglieder sitzen um einen Tisch herum. Sie zelebrieren eine Art Blutschwur, der beinhaltet, dass sie sich auf jede auch nur erdenkliche Weise für das "Verbrechen", welches an ihren Kumpanen verübt wurde, rächen werden.
Noch am späten Nachmittag des selbigen Tages bekommt der Polizist Bishop den Auftrag, die Schlüsselübergabe für das abgelegene Revier 13 zu übernehmen. Das Revier soll zur Kosteneindämmung geschlossen werden, worüber der dortige Captain nicht gerade erfreut ist. Zumal sich immer noch genug Verbrechen in der Gegend abspielen. Wie recht er damit hat, werden die Beteiligten in dieser modernen Variante von alten Western noch früh genug zu spüren bekommen.
Szenenwechsel: Ein Gefangenentransport mit dem Gewaltverbrecher Wilson an Bord muß wegen dem Gesundheitszustand eines anderen Knackis am verlassenen gelegenen Polizeirevier 13 halten um dort auf einen Arzt für den Gefangenen zu warten. Zur gleichen Zeit ereignet sich ein abstoßendes Verbrechen an der kleinen Kathy, die sich gerade mit ihrem Vater auf dem Weg zu ihrer Mutter befindet. Sie wird, während der Vater telefoniert einfach von einem Gangmitglied erschossen. Fassungslos nimmt der Vater die Verfolgung der Gang auf. Er erschießt unwissentlich wen er da gerade tötete, den Mörder seiner kleinen Tochter. Danach wird er bis zum 13.Revier des Policedepartments von den anderen Gangmitgliedern gejagt. Er flüchtet sich mit allerletzter Kraft in eben dieses "verlassene" Revier. Den Gefangenen aus dem Transport,den Polizisten und den Angestellten vom Revier, ihnen steht eine wahrhafte Nacht des Schreckens bevor, in der sie wohl oder übel erkennen müssen,daß sie nur zusammen eine Chance gegen die draußen lauernde Übermacht von Angreifern haben.
Da ist er. Der beste Film von John Carpenter. Hier ist ein "Spannungskino" entstanden, dass wahrlich seinesgleichen sucht. Mr.Carpenter überzeugt mit brillanten schicksalshaft verknüpften Charakteren, die in ihrer großartigen Darstellungsweise vor allem heutzutage nur noch selten zu finden sind. Die tatsächlichen Eigenschaften der verschiedenen "Belagerten" zeigen sich nämlich erst eben während dieser Belagerung. Fantastisch wie er es fertiggebracht hat Actionszenen mit den Dialogen der Hauptcharaktere zu verbinden. So bleibt es gar nicht aus das man als mitgerissener Zuschauer positiv für alle Eingeschlosenen empfindet. So wird aus dem Gewaltverbrecher Wilson ein noch "echter" Held des Actionkinos ohne coole Sprüche etc.Dem entgegen werden die Bösen im Film überhaupt nicht weiter vorgestellt. Sie sind einfach da (was den eigentlichen Reiz ausmacht, denn schließlich ist wenn man es genau betrachtet das Böse im Film wie auch im realen Leben allgegenwärtig). Fast wortlos kommen die Gangmitglieder im ganzen Film daher, was eine beklemmende Schockwirkung auslöst. Sie sind das namenlose Grauen, zumal man sie auch nicht richtig sieht, halt nur zu Anfang die vier bei dem Mord am Mädchen. Immer wenn sie auf der Bildfläche erscheinen wechseln die unbehaglich stimmenden typischen (zumindest für damalige Verhältnisse) Carpentersyntheziserklänge in einen wahrhaft angsteintreibenden Sound der als genial eingestuft werden darf. Ich weiß nur noch allzu gut als ich ihn das erste Mal nachts allein auf Pro Sieben anschaute, es muß so '92/'93 gewesen sein. Uaah,sage ich nur. Hallo du schöne schlaflose Nacht.
Assault ist weiterhin als moderne Variante von Rio Bravo anzusehen. Hier wie dort müssen sich Eingeschlossene gegen eine Übermacht von Angreifern verteidigen. Ich denke, daß Assault seine Wirkung erst auf einer großen Leinwand entfaltet. Es gibt wohl kein besseres Beispiel dafür,wie man mit niedrigstem Budget Kino der Meisterklasse erzeugt. Laut Audiokommentar auf der US-DVD ist der Film nämlich von lediglich auch für damalige Verhältnisse lächerlichen 100000 Dollar entstanden.N ie wieder danach erreichte John Carpenter exakt dieses Niveau.
Fazit:Geniales Kino, 10/10 Punkten.