Review

John Carpenter verfilmte in den dunklen 70er diesen ungewöhnlichen, harten Thriller, in dem sich unbekannte Darsteller auf einen knallharten Survivalkampf Gegen einen Gegner einlassen müssen, von dem man nie erwarteten würde, zu was er fähig ist. Keine Monster sorgten hier für Grusel und Spannung, keine maskierten Schlitzer aus dem Dämonenreich, sondern marodierende Jugendliche, die mit Waffengewalt ein Polizeipräsidium belagern.

Ein Streifenpolizist (Darwin Joston) wird dienstlich auf ein Revier gerufen, das geschlossen wurde, um es die letzte Nacht über zu bewachen und sicher zu gehen, dass alles ordnungsgemäß von statten geht. Er hat nicht die leiseste Ahnung, das die an sich langweilig und belanglos klingende Aufgabe zu einem absoluten Höllentrip wird, an dem vielerlei Fäden zusammenkommen:
Vor kurzem wurden bei einem polizeilichen Übergriff sechs Mitglieder einer Jugendbande erschossen. Die übrigen Mitglieder schwören Rache und ziehen seither mordend durch die Straßen der Stadt. Als sie ein kleines Mädchen erschießen und der verzweifelte Vater seinerseits einen der Männer umbringt, verfolgen sie ihn in das besagte Revier. Nahezu zur gleichen Zeit muss ein Strafgefangenenbus genau bei diesem Revier halt machen, da einer der Männer krank ist und ärztlicher Hilfe bedarf. An Bord befindet sich auch der Schwerverbrecher „Napoleon“ Wilson (Austin Stoker), der sich auf dem Wege zur Exekution befindet. Als man sich mit der handvoll Gefangener und Polizisten (die meisten machen nur Innendienst und Büroarbeit) über die Vorgehensweisen einigen will, brechen die marodierenden Banden über das Revier herein...

Carpenter gelang ein hochspannender, blutiger Actionthriller, der aufgrund seiner extrem bedrohlichen, düsteren Atmosphäre fast schon als ein Horrorfilm definiert werden kann, auch wenn er grundsätzlich keine übernatürlichen Elemente enthält. Die skrupellosen Bandenmitglieder töten mit schwerster Bewaffnung alles und jeden, schlagen wie Schatten in der Nacht zu und bewegen sich in unüblichen, verfremdenden Manövern durch die Gegend. Der Mangel an Verteidigungsmöglichkeiten macht das Überleben der schnell auf eine handvoll Leute dezimierten Truppe zur höllenhaften Tour de Force, und das Präsidium, um das weit und breit niemand wohnt, bietet keinen Ausweg. Begleitet wird die Horrorfahrt durch die Carpenter-typische Spannungsmusik, die auch in diesem Film perfekt passt und gekonnt komponiert wurde – einem eindringlichen Score, der sich in Mark und Darm brennt. Im TV lief der Thriller immer mal unter dem Titel „Assault – Anschlag bei Nacht“, der Titel „Das Ende“ existierte nur für das Verkaufs- bzw. Verleihvideo.

Fazit: knallharter Thriller der Superlative. Nichts für schwache Nerven.

Details
Ähnliche Filme