Der Film läuft jetzt gerade mal 4 Minuten. Es gab bereits schlechte Darsteller, üble Synchro, blöde Splattereffects, dumme Begleitkommentare aus dem Off, unsinnige Farbfilter- und Zeitlupeneinstellungen (hui, was mit der Digicam so alles geht!) und so weiter, und so weiter, und so weiter...
Für einen Amateurstreifen sind jedoch die Sets und der Score zu gut. Es wird mir hier also wohl professioneller Schwachsinn dargeboten.
Ob ich´s dennoch bis zum Ende schaffe?
Mal sehen...
Minute 16:
Bis jetzt sieht das Ganze aus, wie ein Ganstersplatter (Ittenbach läßt grüßen, obwohl der Meister himself ein wenig effektierter handeln dürfte), bei dem die Mafiosi zugleich Vampire (Daywalker) sind, um noch ein wenig mehr Blut ein- bzw. ausfließen zu lassen.
Minute 22:
Zitat: "Er ist Vampir und Kannibale!"
Bin mal gespannt, ob gleich tatsächlich noch Vampire als Snack gereicht werden.
Minute 25:
Schwingt süßer den Basy, färbt greller das Blut! (... und Mike Mendez [Convent] kriegt nen Abgang!)
Minute 30:
Mein erster urinierender Vampir... Goil!
Minute 35:
Der geneigte -wenn auch aufrechte- Blutsauger leidet gelegentlich unter Fußschweiß.
Außerdem wohnt das personifizierte Böse in einer Vorstadtsiedlung, befindet sich gerade voll im (Tötungs-)Berufsstress und steht unter dem Pantoffel einer reinlichkeitsbesessenen, ehemaligen Gräfin mit Überbiss.
Und: schießt man einem Vampir ein Auge aus, benötigt es ca. eine Woche um nachzuwachsen.
Auch cool: mein erster Vampir mit ordnungsgemäßem Führerschein!
51. Minute:
Selbst Eli Roth, Alexandre Aja und noch eine Handvoll anderer Unwissender wissen: Kühlschranktüren sind aufgrund der kantenpuffernden Gummilippe nicht geeignet, um Deformationen an Köpfen uneingeweihter, unausgeweideter, aber unweit weiter eiternder Weitereiterer vorzutäuschen!
55. Minute:
Der Film hat Überlänge...
...nee Moment. Sex?
Doch nicht, aber schönes Chillum an der Quartermeterpipe!
62. Minute:
Romantik pur: "Komm wir suchen ein paar Blödmänner, reißen sie auf und lieben uns in ihrem Fleisch!" (Es handelt sich hier nicht um die Unterhaltung zweier Filzläuse!)
Minute 67:
Die unwiderlegbare Wahrheit über Vampire. Aber seht selbst! Warum soll nur ich leiden?!
73. Minute:
Warnung an alle potentiellen Blutspender mit Wilhelmine Murray-Genen: "Das Blut eines Vampirs schmeckt wie Pisse!"
76. Minute:
Die reinliche "Gräfin" findet einen dreckigen Socken. (Ups!)
2 Minuten später:
Anne Rice würde sich im Sarge umdrehen, oder wo sie sonst so schläft.
Ach so: vergeßt das mit den Sets, es ist ein Amateurfilm, aber der Score bleibt gut; nicht immer passend, aber auch nicht die Pandabärenmucke (white faces, black eyes), die ich erwartet hätte.
87. Minute:
Mir kommen die Tränen!
88. Minute:
Hab das Sandkorn rausgekriegt!
90. Minute:
Der Film hat Überlänge!
97. Minute:
Don´t you feel the Reaper? Where´s the Cannibal?
Minute 112.
Puuuhh! Der Abspann. Descartes würde sagen: Ich filme, also bin ich!
Und worum ging´s? Keine Ahnung! Ich hatte zu tun: das Reh zensieren!
Als Fazit ein Zitat Sir Arthur Conan Doyle´s:
Eine Studie in Scharlachberg
Ich war mir von Anfang an sicher, dieses Meisterwerk mit einem von zehn Punkten zu bewerten, also:
2/10... tjoa... lustig war´s!