Review

Ein Klassiker des Blaxploitationkinos, aus den 70er Jahren. Mit " Foxy Brown " wurde Hauptdarstellerin Pam Grier erst so richtig berühmt. Zwar lieferte sie mit " Coffy - Die Raubkatze " schon Ähnliches ab, doch irgendwie wurde der damals vom Publikum nicht gut aufgenommen. Regissuer und Schauspieler Jack Hill schrieb allein das Drehbuch und sorgte für die Inszenierung. Bei uns jedoch lief der Film nie im Kino und auch die Videoauswertung kam erst über zehn Jahre nach dem Drehende zustande. Pam Grier hingegen ist heute immer noch im Geschäft, aber ich war noch nie ein Fan von ihr. Auch über das 70er Jahre Kino habe ich noch nicht oft geschrieben, die 80er liegen mir da deutlich besser. Ich selbst wurde knapp 90 Minuten gut unterhalten, aber der männliche Kollege " Shaft " hat weitaus bessere Fälle anzubieten.
Story:
Foxy Brown ( Pam Grier ) führt ein ruhiges Leben, bis zu dem Tag, als ihr Freund brutal erschossen wird. Foxy will Rache und steigt als Prostituierte bei der Geschäftsfrau Katherine Wall ( Kathryn Loder ) und ihrem Lover Steve Elias ( Peter Brown ) ein. Doch ihre Tarnung fliegt schnell auf und Foxy muss danach höllische Qualen durchleiden. Sie wird gefoltert, vergewaltigt, unter Drogen gesetzt und auf eine abgelegene Farm gebracht. Aber von dort kann sie bald entkommen und sie tut sich mit einem schwarzen Bürgerkomitee zusammen. Bei einem großen Deal will sie Elias und seine Gang ausschalten und sich danach um Mr. Katherine zu kümmern. So kommt sie doch noch zu ihrer blutigen Rache.

Dies war ein Kultklassiker in den 70er Jahren, für mich ist es leider nur ein durchschnittlicher Film, der auf eine passable Story setzt und eine sehr weise Auslegung zum Thema Selbstjustiz hat. Da sagt Foxy nämlich:" Rache ist so amerikanisch wie ein Hamburger." und sie hatte Recht, denn in den 80er Jahren war das eines der Hauptthemen in Actionfilmen. Hier geht es auch nur um die persönliche Vendetta von Foxy, weil ihr Freund, der ein Undercover Agent war, ermordet wurde. Hill will hier gar nicht vertuschen, dass man storymäßig nicht viel zu bieten hat. Er versucht dies mit altmodischen Phrasen und ettlichen Nacktszenen etwas zu übertünchen, doch das war wohl Gang und Gebe bei diesen Filmen. Nur einige Längen kann Hill dabei nicht umgehen. An die Sprache dieses Jahrzehnts muss man sich auch erst mal gewöhnen. Dafür gefällt mir das Flair und die Atmosphäre. Diese schrillen Frisuren, grellbunten Klamotten und dieser exotische und sonnige Look. Dazu der lockere Score von Will Hutch, der mir jeder Menge Songs, Blues und schicken Sounds daherkommt.
Die Action kann sich auch sehen lassen und bietet ein paar nette Keilereien, ohne jegliche Choreographie, man drescht halt einfach irgendwie aufeinander ein. Eine Barkeilerei darf dabei nicht fehlen, ist witzig anzusehen, wenn Foxy dort Ihresgleichen ordentlich verprügelt. Normalerweise sind Frauen ja tabu, hier anscheinend nicht. Bei den Einschüssen suppt es auch ganz schön und Foxy geht bei den Morden an ihren Kontrahenten nicht gerade zimperlich um. Die werden erschossen, werden von Flugzeugpropellern zerissen, abgefackelt und der arme Elias bekommt sogar seine Männlichkeit abgeschnitten. Man ist hier schon über der Grenze zum Trash. Aber so erhält Hill immerhin den Unterhaltungswert aufrecht, denn viel mehr hat " Foxy Brown " nicht zu bieten.
Pam Grier liefert dabei eine gute Show, darf sich viel nackt, sowohl in den buntesten Outfits präsentieren. Zumindest war sie damals ein optischer Leckerbissen. Antonio Vargas wurde durch die Serie " Starsky und Hutch " als Huggy Bear bekannt und gibt hier auch eine recht humorvolle Vorstellung. Die Darstellerrige hält sich allgemein auf durchschnittlichem Niveau.

Fazit:
Ich bin auch nicht so der Fan von Blaxploitationfilmen. Man kann hier von guter Unterhaltung sprechen, die einige Brutalitäten zu bieten hat und auch mit dem weiblichen Geschlecht sehr hart umspringt. Die Story zeigt sich da eher mau, während die Optik und der Score gefallen können. Leider fallen auch einige Längen ins Gewicht und die Darsteller sind nicht gerade das Gelbe vom Ei. Da gibt es Schlechteres, aber dass der Film so kultig gehandhabt wird, ist für mich nicht ganz nachvollziehbar

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