Review

Die Poesie des Alltäglichen oder Das Leben ist eine Aneinanderreihung von Episoden ...

Natürlich hat der Film einen Anfang, einen Mittelteil und ein Ende ... aber alle drei sind lose ineinander verflochten, wie Momentaufnahmen ... bewegen sich vor, stocken und fließen dann doch sanft von A nach B ...
Hana & Alice hat einen fast dokumentarischen Charakter und das ist es auch, was mir an diesem Film so gut gefällt, seine Episodenhaftigkeit. Und dennoch greifen alle Episoden (die ja eigentlich keine sind, jedenfalls keine abgeschlossenen) ineinander und ergeben in Summe mehr als das Ganze. Dabei sind die Geschichten in Hana & Alice Alltagsgeschichten, teils kleine Erzählungen am Rand, für sich genommen fast schon belanglos (aber eben nicht als Summe) und werden getragen von den wunderbaren Darstellerinnen Anne Suzuki und der hierzulande ebenso fast unbekannten Yû Aoi. Beide harmonieren richtig gut miteinander, sie spielen nicht nur die Schulfreundinnen, sie sind es. Nur Mädchen von 15 (die Darstellerinnen sind 18 resp. 20) die sich gut kennen, können so miteinander umgehen, zusammen lachen, gickeln, weinen, scherzen ... es ist einfach nur schön, den beiden während über 2 Stunden zuzuschauen ... hinterher erwacht man wie aus einem Traum oder einer Meditation und weiss genau, was man in seinem Leben verpasst hat: sich die Unschuld zu bewahren.

Hana & Alice ist für Erwachsene ähnlich seelig machend wie es Märchen für Kinder sind ... entrückt, verzaubert, verzaubernd und entrückend, dennoch treffsicher im hier und jetzt.
 
fonu

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