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War schon im zweiten Teil der Reihe ein derartiger Trend zu bemerken, so enthält „Tigerkralle III“ nun jede Menge Mystery-Elemente.
Die Cops Linda Masterson (Cynthia Rothrock) und Tarek Richards (Jalal Merhi) sind nicht nur beruflich, sondern auch privat ein Paar. So verbringen die beiden auch einen Abend in trauter Zweisamkeit, um einen Einbrecher zu observieren und anschließend hops zu nehmen. Doch der kampfgewandte Gauner kann nach kurzem Gefecht entkommen. Damit bietet der Auftakt eine kurze, aber gut gemachte Kloppszene.
Am nächsten Tag werden sie von dem Besitzer des Lagerhauses als Dank zu einer Ausstellung asiatischer Kunstgegenstände geholt. Doch dort taucht auch der geheimnisvolle Stryker (Loren Avedon) auf und beschwört aus drei Rüstungen drei kampfkundige Geister herauf, die bis auf Tarek alle Anwesenden umnieten. Damit kann der Film recht schnell die nächste Kampfszene bieten, die zudem um einiges länger ist. Sehr überraschend die Tatsache, dass auch Linda dran glauben muss.

Stryker beginnt mit Hilfe seiner unsterblichen Karatekiller die Herrschaft über die Unterwelt an sich zu nehmen. Der verzweifelte Tarek weiß nur einen Menschen, der ihm helfen könnte: Strykers ehemaliger Mentor Meister Jin (Carter Wong). Dieser beginnt ihn den Black Tiger Style zu lehren, um die drei Geister besiegen zu können...
Von der Story her ist „Tigerkralle III“ arg formelhaft, denn die Story um den kampfgewandten Cop, der erst an seinen Gegnern scheitert und nach der Unterweisung durch einen Kampfsportguru allen auf die Mütze haut, hat man schon extrem oft gesehen. An dem Rezept wird nicht viel geändert und so ist zwischen Vorstellung der Bösewichte inklusive Massaker bei der Ausstellung und Showdown nur das Übliche los: Böewichte randalieren und tun Böses, Held findet Meister, Held trainiert bis die Schwarte kracht. Leider kommt dabei kaum Spannung auf und das Tempo ist eher mäßig.
Die Mystery-Elemente äußern sich in der Gestalt der Geister und ihrer übersinnlichen Fähigkeiten. Diese schleudern mit Energiebällen wie in Videospielen und haben noch ein paar andere, aber im Film kaum genutzte Tricks drauf. Dies wirkt nicht störend, aber wirklich Würze bringt es auch nicht in den Film. Wirklich gelungen ist die letzte Wendung der Story, die zwar einen uralten Trick benutzt, der aber kaum im B-Actiongenre zum Tragen kommt.

Was den Film dann wieder aufwertet sind die Fights. Es gibt tüchtig auf die Mütze und die Kämpfe sind überraschend spektakulär ausgefallen. Im Gegensatz zum zweiten Teil hat die Action hier besser verteilt, aber dennoch ist das zweite Drittel relativ actionarm. Über Choreographie und Inszenierung der Fights lässt sich nichts schlechtes sagen. Loren Avedon tritt aber nur einmal gegen Ende in Aktion und auch von Cynthia Rothrock bleibt wegen ihres frühen Ausscheidens nicht viel zu sehen, so dass in erster Linie Jalal Merhi und die drei Geisterfieslinge am Prügeln sind.
Jalal Merhi macht seine Sache ganz gut, auch wenn er nie zu den besonders charismatischen B-Actionhelden gehören wird. Cynthia Rothrock hat nur eine sehr kleine Rolle, ist aber OK und Loren Avedon gibt einen passablen Fiesling ab. Die Nebendarsteller sind auch auf recht routiniertem B-Niveau.

Leider kann die Story nicht aus dem Genreeinerlei herausragen und die guten Fights sind nicht zahlreich genug, um dies zu überdecken, weshalb „Tigerkralle III“ etwas unter dem Durchschnitt liegt.

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