... Jahren als Fotografin einen Namen: Sie sympathisierte mit den Surrealisten und pflegte Kontakte zu Duchamp, Dalí, Breton, Man Ray und anderen, dokumentierte allerdings auch die Gegebenheiten in verschiedenen (nicht nur Kolonial-)Ländern, die späten Spuren des ersten Weltkriegs, die Anzeichen und Eindrücke des zweiten Weltkriegs. 1999 verstirbt die nicht mehr sonderlich populäre Bellon 97jährig.
Mit "La Souvenir d'un avenir" rufen ihre Tochter - die Regisseurin Yannick Bellon - und Chris Marker ihr Werk in Erinnerung. Der - nur gelegentlich von kurzen Filmausschnitten und Aufnahmen von Bücher durchblätternden Händen durchzogene - Foto-Film zeigt ihre Arbeit zwischen Surrealismus und politischem Engagement, fragt nach dem Realen im Surrealen, nach der Bedeutung des Abbildens, nach den Unterschieden von Fotografie und Film, nach der Bedeutung des Erinnerns für die Zukunft und filtert die Weltgeschichte (der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts) durch die Kunst, wobei der Blick immer wieder auch auf die Filmgeschichte - auf die Lumieres und auf Méliès, auf Feuillade (Vorbild späterer Surrealisten), auf Eisenstein und Renoir - abschweift.