Review

Die Amerikanerin Lisa reist nach Yucatán, um dort die Leiche ihres Vaters, dem Altertums-Forscher Salomon Slivak, zu identifizieren, der auf der Spitze einer Pyramide nach der Manier eines alten Maya-Rituals ermordet wurde. Da die Behörden sich keine große Mühe geben, das Verbrechen aufzuklären, tut sich Lisa mit dem Aussteiger Peter zusammen, um den Hintergründen der Tat auf eigene Faust nachzugehen. In der Folgezeit kommt es zu weiteren mysteriösen Todesfällen, die davon künden, dass der olle Maya-König Xibalbay in der nächsten Vollmondnacht während des anstehenden "Fest des Todes" aus dem Jenseits auf die Erde zurückkehren wird... "Maya - Das versteinerte Rätsel" ist ein zugegeben nicht unaufwendig gemachter Horrorfilm, der sich einiger recht ungewohnter Motive bedient, um von Seiten der Story und des Spielorts (gedreht wurde übrigens in Venezuela) ein wenig Abwechslung und Exotik auf den Bildschirm zu bringen... aber dafür leider beim Inhalt doch ziemlich hart daneben langt. Die Handlung ist nämlich echt wirr - ja fast schon verwirrt! - und wird da in typischer Italo-Manier nicht immer besonders nachvollziehbar präsentiert, während die sinnbefreiten Dialoge, die da stellenweise durchaus der Feder eines Bekloppten entsprungen sein könnten, auch nicht unbedingt dabei hilfreich sind, ein wenig Licht in das erzählerische Dunkel zu bringen. Spätestens mit dem Einsetzen des Body-Count-Hickhacks driftet die Chose dann auch in die üblichen Spaghetti-Splatter-Gefilde irrealer Phantastik ab, wie es da in dieser Sparte knapp zehn Jahre zuvor ja mächtig en vogue gewesen ist. Was bei den besseren Lucio Fulci-Werken allerdings ein Ausdruck der Weltanschauung ihres Regisseurs gewesen ist und ziemlich verstörend gewirkt hat, geht bei "Maya - Das versteinerte Rätsel" lediglich auf ein schwaches Drehbuch zurück. Mehr Augenmerkt hat Regisseur Marcello Avallone da zugegeben auf die formale Seite der Angelegeneheit und das Erzeugen einer hitzig-schwülen Atmosphäre gelegt, bei der das handelnde Personal vor der Kamera gerne mal im unbekleideten Zustand oder direkt beim Beischlaf eingeführt wird. Besonders sympathisch gezeichnet sind die Charaktere da aber nicht und Peter, der einem als nomineller Held vorgesetzt wird, ist sogar einer der nichtsnutzigsten Penner der gesamten (nicht nur Horror-)Filmgeschichte, mit dem man beileibe nicht mitfiebern möchte. Die zwei, drei breit ausgespielten Todes-Szenen, die auch von den F/X her passabel umgesetzt worden sind, sind da noch die Highlights eines Streifens, der weitestgehend einfach so spurlos an einem vorbeizieht und schließlich in ein ziemlich unverständliches und kaum griffiges, beinahe schon "Poltergeist"-mäßiges Finale mündet, das so irgendwie gar nicht zu dem zuvor Gesehenen passen will. Kurzum, kein Vergleich zu Avallones vorhergehendem, viel besseren "Specters ...Mächte des Bösen" und als einer der letzten, verspäteten Nachzieher der da schon längst abgeebbten italienischen Horrorfilm-Welle der 80er leider kaum noch von Belang. Statt "Maya" also eher "Na ja", schade um die guten Ansätze...

4/10

Details
Ähnliche Filme