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Van Damme galt schon als abgeschrieben, nachdem Filme wie "Inferno" oder "Replicant" nicht den herhofften Erfolg gebracht haben und ihn nicht wieder aus der Schaffenskrise holfen, die viele Actionstars vergangener Tage mittlerweile durchleben müssen. Doch schon sein letzter Film "In Hell" zeigte, dass der kämpfende Belgier noch lange nicht aufgegeben hat. Mit "Wake of Death" zeigt er nun endgültig, das er zurück ist!

Grob zusammengefaßt lässt sich "Wake of Death" als eine Mischung aus "Lethal Weapon 4", "Corruptor" und "Geballte Ladung" beschreiben, nur das Van Damme hier keinen Cop, sondern den berufsmüden Clubbesitzer Ben Archer spielt, der sich gerne ins Privatleben zurückziehen will. Doch es kommt alles anders als geplant. Als seine Frau Cynthia (Lisa King), eine Sozialarbeiterin beim Immigrantendienst, ein verstörtes 14jähriges chinesisches Mädel mit nach Hause bringt, beginnt das lebensverändernde Unheil. Dieses Mädel nämlich ist die Tochter des Triadenbosses Sun Quan (Simon Yam) und hat beobachtet wie ihr Vater ihre Mutter eiskalt ermordete. Sun Quan sucht natürlich nach seiner Tochter und will sie um jeden Preis zurück. Als Cynthia mit dem Mädel bei ihren Pflegeeltern ist, kommen Sun Quam samt Gefolge unerwartet reingeschneit und ermorden auf brutalste Weise Cythnia samt ihren Eltern. Ben, der wenig später eintrifft und seine ermordete Frau vorfindet, schwört blutige Rache und will Sun Quan und seine Männer um alles in der Welt zur Strecke bringen.

"Wake of Death" bietet somit seine typische Revenge-Story um einen Mann, dessen Familie von chinesischen Triaden getötet worden ist. Klar ist das Ganze drehbuchtechnisch nicht sonderlich tiefgründig, dafür aber schauspielert Van Damme quasi zum ersten Mal in seiner Karriere. Er spielt seine Rolle sehr überzeugend und intensiv, auch wenn dies karrieretechnisch etwas spät kommt. Mittlerweile merkt man auch an seinem Äußeren, das er in die Jahre gekommen ist, was auch bei den Kampfszenen auffällt, wo er nicht mehr so agil die "besten Kampfkünste der Welt" vorführt, sondern stattdessen rabiat und eisern zuhaut.

Inszeniert wurde "Wake of Death" richtig gut, Regisseur Philippe Martinez hat gute Arbeit geleistet. Das Budget war mit 24 Mio. Dollar auch recht hoch für eine B-Actionproduktion und wurde sehr gut verwendet. Actionmäßig ist "Wake Of Death" zwar nicht so gefüllt wie Filme vergangener Zeiten, dafür aber ist das hier Gezeigte für heutige Verhältnisse sehr hart (u.a. die Folterszene mit Bohrmaschiene) und stylisch inszeniert dürfte somit Actionfans durchaus zufriedenstellen.

Letzlich bleibt nicht mehr zu sagen, als das "Wake of Death" ein wirklich sehr gelungenes Comeback von Van Damme darstellt, das zwar storymäßig die typischen Inhaltsschwächen aufweist, dafür aber in puncto Inszenierung und Action überzeugen kann. Empfehlenswert für alle Fans von Actioner der 80er und frühen 90er.
9 von 10 Punkten

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