Ein Mann nimmt Rache an den Mördern seiner Frau – endlich wieder Selbstjustiz.
Ben Archer hat nicht immer legale Geschäfte getätigt, ist nun aber raus aus der Unterwelt. Dumm nur, daß seine Frau eine soziale Ader hat und ein kleines Chinesenmädchen bei Ihnen aufnimmt, ohne zu wissen, daß dieses die Tochter eines Triadenbosses ist. Der tötet flugs Archers Frau und kidnappt seinen Sohn. Archer sammelt ein paar Kumpanen aus Marseille um sich und nimmt die Fährte der Triaden auf, rücksichtslos und ohne Zögern. Jedes Mittel ist ihm recht, um an den Triadenchef heranzukommen - und schließlich muß der Boß für den Mord an Archers Frau bezahlen.
Jean-Claude van Damme hat es nicht leicht. In seinen beiden aktuellen Filmen, „In Hell“ und nun hier wird ihm jeweils die Liebste gemordet. Während er beim letzten Mal für einen schnellen Akt der Selbstjustiz in einem russischen Gefängnis schmoren mußte, darf er hier blutige Rache üben. Der Mann ist auch gereift, sein Gesicht ausdrucksstark geworden, ehrlich erworbene Narben und Falten haben das jugendliche Aussehen verändert. Erstaunlicherweise ist auch seine Schauspielkunst besser geworden, man nimmt ihm den trauernden und dennoch zornigen Witwer gerne ab. Van Damme ist weg von relativ sinnfreien Kampfspektakeln wie „Bloodsport“, wenngleich der Plot hier auch keinen Originalitätspreis gewinnt. Zu dem ähnlich gelagerten „Man on Fire“ ist es schon noch ein weiter Weg, aber die Ansätze sind da.
Es geht auch herrlich drastisch zur Sache, ist ja auch ein europäischer Regisseur, der Gewaltgrad ist sehr hoch, Kopfschuß mit Schrotflinte, Folter mit dem Bohrer, der Zweck heiligt die Mittel. Auf stilistische Mätzchen wird weitestgehend verzichtet, lediglich Farbfilter geben dem Geschehen eine insgesamt düstere und schmutzige Note. Die Kämpfe sind meist schnell vorbei, werden auch hauptsächlich mit Schußwaffen ausgetragen. Natürlich fällt der heilige Satz des Rachefilms: „This is for my wife“, und selbstverständlich ist man angesichts der kaum mehr gedrehten harten Actionfilme froh um die neueren Streifen der alten Kämpen, zumal van Damme deutlich fitter ist als beispielsweise Seagal. Ein harter Film, kurz und auf den Punkt. 8/10