Schon lange habe ich nicht mehr so auf einen B-Actioner gewartet wie auf „Wake Of Death“. Der Trailer hatte schon Lust gemacht und auch das „In Hell“ ein gelungener Van Damme war ließ mich hoffen, das es mit dem Belgier weiter aufwärts geht.
„Wake Of Death“ ist ein gradliniger Rachefilm, wie man ihn immer wieder gerne im Actionbereich sieht. Die Story bietet natürlich nichts was man nicht schon gesehen hat, will aber auch nicht wirklich das Genre neu erfinden. Das ist im diesem Falle auch gut so. Denn so bekommt man einen knallharten schnörkellosen Actionfilm präsentiert und genau das, was man sehen will. Trotzdem bekommt Van Damme die Möglichkeit, ähnlich wie „In Hell“, zu zeigen dass er auch Schauspielern kann. Nicht Oscarverdächtig, aber überzeugend und nicht in einem Moment peinlich! Seine Szenen beim Fund der toten Frau oder als er in die Wohnung der Familie zurückkehrt, sind wirklich für so einen Film überzeugend dargestellt.
Sowieso erinnern der Aufbau und die Szenenfolge sehr an Asiatische Actionfilme. Viele ruhige Szenen bestimmen den Film und gehen dann über in meistens sehr kurze aber gut gefilmte Actionszenen. Zwar wirkt der Film manchmal etwas in die Länge gezogen, was aber nicht hätte sein müssen, wenn einfach die Figur des Ben Archer mehr Hintergrunderklärungen bekommen hätte. So aber bleibt die Story Straight auf ein Ziel gerichtet und vernachlässigt sogar Simon Yam. Dieser hat schon fast zu wenig Screentime, überzeugt in seinen Szenen aber wie gewohnt. Ist aber sicherlich für den Hong Kong Star keine schwierige Aufgabe gewesen. Trotzdem tut es dem Film sehr gut, nicht nur einen Namenhaften Gegenspieler zu Van Damme zu haben, sondern auch so einen Charismatischen.
Beeindruckend ist der Look des Filmes. Zu keiner Zeit hat man den Eindruck eine DTV Film zusehen. Kameraarbeit, die Ausleuchtung der Szenen und der düstere aber trotzdem sehr schicke hochglanz Look des Filmes lassen „Wake Of Death“ fast in die A-Klasse aufsteigen. Leider gelingt es nicht ganz. Das Drehbuch ist etwas löchrig und auch bei der einen oder anderen Actionszene hatte ich das Gefühl das diese etwas uninspiriert inszeniert wurde. Vor allem die Motorradverfolgungsszene und die Explosion des Tanklasters hätte man besser Filmen können. Das sind kurze Momente wo ich mich gefragt habe, ob der Film unter der Regie von Ringo Lam (der ja vor Drehbeginn ausgestiegen ist) nicht noch besser hätte werden können. Trotzdem kann man Phillippe Martinez für den Rest des Filmes und vor allem für die Professionelle Optik nur gratulieren. Mal sehen was da als nächstes kommt.
Auch bei der sonstigen Action kann man nicht meckern. Vor allem wie Rabiat es hier zugeht. Sowohl sprachlich als auch Visuell. Die Action, die sich auch eher an dem Actionkino der frühen 90er und dem HK Kino der gleichen Zeit orientiert, überzeugt vor allem beim Showdown auf dem Schiff. Doch schon vorher freut man sich über die kurzen Actionsequenzen. Hier sei der Bordellüberfall erwähnt, der durch die exzellente Ausleuchtung atmosphärisch hervorragend eingefangen wurde. Sonst wird geschossen, gefoltert, geflucht und blutig gestorben. Martial Arts gibt es dabei nur ganz wenig. Doch ähnlich wie in „Double Impact“ oder „Hard Target“ macht sich Van Damme mit Wummen ja auch sehr ordentlich.
Neben Van Damme und Simon Yam ist mir Tony Schiena sehr positiv aufgefallen. Da bin ich mal gespannt ob er im Actiongeschäft Fuß fassen kann. Seine Martial Arts Szene lässt zumindest Hoffnung aufkommen und seinen ersten Film in der Hauptrolle hat er inzwischen auch abgedreht.
Fazit:
Harter und sehr schön gefilmter Actionfilm mit Van Damme, der mir sogar noch etwas besser als „In Hell“ gefallen hat. Damit ist es der beste Van Damme seit Jahren, auch wenn die Story nur die übliche Rachegeschichte ist. Auf die FSK Freigabe bin ich jetzt schon gespannt.
Hoffen wir das „Kumite“ ebenso gelungen ist. Irgendwie habe ich ja ein mulmiges Gefühl dabei. Aber mal abwarten. Wenn er diesem Level treu bleibt kann man sich wieder auf einige nette Actionkracher mit dem Belgier freuen!
8/10