Ich stand nie auf Actionfilme, interessierte ich mich damals, 1983, nicht für ihn, während mein Onkel, Besitzer eines Videorecoderes und ausgewählter, auch jugendunzugänglicher Filme, schwärmte: "Da kämpft oana gegen a ganze Stadt". Ich sah den Superhelden der Reagan-Ära erst 2004, auf der Kinowelt DVD, brillant in Bild & Ton, und uncut:
Zum Thema Vietnam haben drei Filme Gültigkeit: Apocalpyse Now, Hamburger Hill und Platoon. Aber "Rambo" zeigt den Aspekt eines Heimkehrers:
Im Krieg war er ein As, ein Kriegsheld in einem verschworenen Haufen. Seine Freunde sterben alle in Vietnam, als der Krieg aus ist, schlägt dem Heimkehrer nur Ablehnung entgegen "Hier bekomm ich nicht mal einen Job als Parkwächter" sagt Rambo, und verleiht dem Film das Kaliber eines "The Deer Hunters - Die durch die Hölle gehen".
Vielleicht die wahre Botschaft des Films, aber nur die Ausgangsbasis für die Story, die nun erzählt wird:
Rambos Freunde sind tot in Vietnam, der Kriegsheld ist nur ein Outsider, ein Landstreicher. Im abgewetzten Parka trampt er durch die Provinz auf der Suche nach einem Kameraden. Als er erfährt, dass der am Krebs starb den er aus Vietnam mitbrachte, taumelt Rambo wie in Trance die regennasse Landstrasse entlang, direkt in die Arme von Sheriff Teasle, und der hat was gegen Gammler..
.
"Sie haben das erste Blut vergossen..." wird Rambo später sagen. Bei Schikanen & Gewalttätigkeiten auf der Wache rastet der von Folter traumatisierte Ex-Elitekrieger aus, flüchtet in die Wälder und beginnt diesen Krieg, denn ich --heute-- auch als einzigartig in der Geschichte des US-Films anerkenne...
Ich werde mir die Trilogie-Box kaufen. Hoffentlich dominiert dort nicht Rambos MG im Tragegut. Mit seinem Kampfmesser in den Wäldern der Ostküste hat er jedenfalls eine verdammt gute Figur gemacht... 9/10 Punkte
(24.02.2004 LD)