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Zwei ganze Jahre sind vergangen, seitdem der Wandkrabbler die Stadt vor dem grünen Kobold gerettet hat. Doch das Leben eines Superhelden war nie einfach, und wird es wohl auch nicht sein: Peter Parker hat als realer Mensch ganz andere Sorgen: Er braucht dringend Geld, um seine Miete zu bezahlen, weiterhin wurde er von seinem Job als Pizza Courier gefeuert, seine Noten verschlechtern sich drastisch, seine Tante May ist verschuldet, sein bester Kumpel Harry, welcher das Geschäft seines toten Vaters übernommen hat, hasst SpiderMan bis auf den Tod und er kann seiner ewig geliebten Mary Jane Watson nicht klar machen, dass er sie liebt. Als er eine Arbeit über den genialen Dr. Otto Octavius schreiben will, besucht er dessen Selbstversuch für Bekannte, Freunde und natürlich die Presse. Doch das Experiment geht schief und so wird aus dem lieben Dr. Otto Octavius ein Wesen, welches tief böse ist und nun nicht mehr selber denken kann, denn das Denken haben seine Tentakel-Arme übernommen. Doch als Peter Parker seine Geliebte für immer zu verlieren scheint, da sie einem anderen das Ja Wort gab, hat er für immer genug von der Superheldenrolle und wirft sein SpiderMan Kostüm weg und will nur noch Peter Parker sein.
Nee, ich glaube ich werde mit den Spiderman Verfilmungen Raimis in diesem Leben nicht mehr warm, auch wenn erneut noch so viele Multimillionen in dieser Produktion stecken. Nachdem großen kommerziellen Erfolg des Vorgängers ist, wenig überraschend, die Erzählstruktur dieselbe und für meine Geschmack immer noch zu gefühlsduselig. Einzige größere Neuerung ist das Parker gefrustet seine Heldenidentität aufgibt, um sich privat neu zu organisieren, allerdings ist das auch nicht gerade Innovation in Tüten, denn selbst der olle Superman hat sich seine private Sinnkrise gegönnt und mal eben seine Heldentätigkeiten vorübergehend eingestellt.
Die Story schließt sich dabei nahtlos an den Vorgänger an, Parker ist nach wie vor der nette Loser von nebenan, der allerdings feststellen muß das seine Spinnenkräfte zusehends schwinden. Doch wie so oft bringt die Entführung seiner Liebsten *schneufz* sein Spinnenblut wieder so zum kochen, das Spidy sein Comeback feiert. Großer Gegner ist diesmal Dr. Octopus, der qualitativ gleichwertig zum guten grünen Kobold aus Teil eins ist. Leider nehmen die Kabbeleien der beiden zu wenig Zeit in Anspruch, stattdessen gibts gefühlte Stunden soapiges Liebesgesäusel, etwas mehr Schwerpunkt auf Superheldentum wie es die Comics vormachen hätte es da von mir aus gerne geben dürfen.
Dafür scheint Spiderman neue Superkräfte gewonnen haben, denn er überlebt Stürze und Schläge, die mit seinen Spinnenkräften nicht zu erklären sind. Mir zumindest kam es so vor als hätten die Produzenten wahllos in die größer, schneller und kräftiger Kiste gegriffen um den ersten Teil der Trilogie noch zu toppen. Die Trickeffekte sind dabei gewohnt solide, auch die Darsteller machen eine guten Job, aber das Gesamtpaket schaffte es zumindest nicht bei mir, mich an den Bildschirm zu fesseln, da kann auch Danny Elfman so schön komponieren wie er kann. Zumindest der Humor ist wieder recht gut gelungen, besonders die Fahrstuhlszene war ein echter Brüller, aber insgesamt ist Spiderman zwei wirklich nichts, wofür sich ein nächtlicher Einbruch in eine Videothek lohnen würde.
5/10

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