Ein Film über Völkerball...kann das gutgehen?
Was haben einige diesen Sport in der Schule gehaßt...Völkerball...allein die Demütigung bei der Mannschaftswahl, wenn immer der kleine, schwache Kamerad bis zum Schluß herumstehen mußte, um dann gnadenhalber in ein Team aufgenommen zu werden, nur, um sogleich dank eines fiesen Treffers wieder vom Spielfeld zu verschwinden. Das beste an diesem Spiel war, daß man seine eigene Fiesheit auch ausleben konnte, denn bei keinem anderen Spiel gab es gemischte Mannschaften, und so war es erlaubt, der fiesen Streberin auch mal einen Ball an den Kopf zu werfen...jaja, Schadenfreude...
und genau von dieser lebt der Film, denn die Handlung ist ein buntes Zitieren altbekannter Sportlerfilmbauteile, beispielsweise der alte Haudegen, der zur rechten Zeit als Trainer zur Verfügung steht, die krasse Unterschiedlichkeit der Teams, Training etc...Hier nun sind die Rivalen Besitzer zweier Fitneßstudios, auf der einen Seite der herzensgute La Fleur, auf der anderen Seite der fiese Zwergmacho Goodman. La Fleur braucht dringend 50.000 Dollar, um eine Hypothek abzulösen, da ansonsten Goodman sein Studio, in dem sich eigentlich nur Loser tummeln, zugunsten eines Parkplatzes plattmachen will. Welch Glück, daß genau die benötigte Summe bei einem Dodgeballspiel ( ja, das erwähnte Völkerball, nur einfacher, halt amerikanisch ) in Las Vegas für den Gewinner ausgelobt wird. Und so kommt, was kommen muß, denn auch Goodman will dieses Geld gewinnen, gönnt er seinem Rivalen doch nicht die Butter auf dem Brot. Kampf der Titanen...mit einem sehr herzigen Happy-End, aber das geht ja leider nicht anders.
Macht schon Spaß, der Film, wenngleich man sich eigentlich nur an der Schdenfreude goutieren kann, denn Zoten fehlen (zum Glück) völlig. Vince Vaughn und Ben Stiller harmonieren wunderbar, und Stiller ist ein ekliger Macho, wie er im Buch steht, der Beglücker des weiblichen Geschlechts...dagegen fallen die Nebenrollen natürlich ab, macht aber nichts, denn Gastauftritte von Lance Armstrong oder Chuck Norris versöhnen da voll. Das Geschehen wirkt leider auf Dauer ein wenig eintönig, aber aus dem Sport ist halt nicht viel rauszuholen, und so beschränkt man sich gerne auf das Zeigen von fiesen Körpertreffern. Das aber kann an einem verregneten kalten Donnerstag schon lustig sein, genau wie der Trainingspart, und so bleibt unter dem Strich eine recht kurzweilige Komödie, die sicher keinen Nachfolger bekommen wird - 7/10.