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Immerhin halbwegs gelungener Versuch einer B-Version von James Bond, wenngleich die Eleganz des Vorbilds nicht erreicht wird.
Held und Titelgeber hier ist auch Amerikaner, nämlich Shane Royce (James Belushi). Im Auftrag der ultrageheimen Geheimorganisation Black Hole befreit er Geiseln aus Bosnien und ähnliche Scherze, damit Uncle Sam ruhig schlafen kann. Nichts Neues also, aber es reicht für eine explosive, gelungene Auftaktszenen mit explodieren Jeeps und etwas Kugelhagel, die den Actionfan ganz nett unterhält.
Dann will sich Royce eigentlich den angenehmen Seiten des Geheimagentenlebens widmen, nämlich am Pool rumhängen, Drinks schlürfen und Frauen anbaggern. Hier wird das Vorbild noch ersichtlich, wenngleich Royce eher mit Prollocharme als britischer Lässigkeit rüberkommt. Doch in die Idylle platzt die Nachricht, dass Black Hole aufgelöst wurde und er von nun an arbeitslos.

Einige Black Hole Mitglieder unter der Führung von Gribbon (Miguel Ferrer) wollen sich jedoch rächen und mit einer Erpressung die Rentenkasse aufbessern. Royce weigert sich mitzumachen und gerät auf die Abschussliste…
Was folgt ist das gewohnte Programm aus Geiselrettung, Fieslingsbeseitigung und Atomsprengkopfsicherstellung, das man aus dem großen Vorbild James Bond und zig anderen Actionfilmen zur Genüge kennt. Neues bietet die Story nicht, Überraschungen sind auch Mangelware. Das hohe Tempo, welches Regisseur Rod Holcomb vorlegt hilft zwar etwas über den Spannungsmangel hinwegzutäuschen, aber wirklich aufregend wird „Royce“ dadurch auch nicht.
Auch die Action ist etwas dünn gesät, für das knappe Budget aber gut in Szene gesetzt. Der erwähnte Auftakt ist sehr schick und auch die Schießerei am Bahnhof macht noch mal richtig Laune. Ansonsten gibt’s leider nur ein paar Nahkämpfe, gelegentliche Schusswechsel und ein paar ganz nette Explosionen. Die Stunts hauen zwar niemandem vom Hocker, sind aber solide gemacht. Nur der etwas unspektakuläre Showdown enttäuscht.

Auch nicht hundertprozentig gelungen, aber teilweise treffsicher ist der humoristische Part von „Royce“. Man bewegt sich auf klamaukigerem Terrain als James Bond, aber ein paar der Gags wie die Gespräche zwischen Royce und seiner Ex-Frau Marnie (Chelsea Field) sind recht amüsant. Im Bereich Oneliner kann „Royce“ auch einige Treffer verbuchen, teilweise sind die Sprüche aber auch Rohrkrepierer (z.B. das Gefasel über Rutschbahnen beim Auftakt).
James Belushi hat aber sichtlich seinen Spaß an der Rolle als Prollo-Bond und legt eine ganz ordentliche Performance hin, freilich ohne sich zu überanstrengen. Miguel Ferrer ist ein guter Schurke, Chelsea Field hat leider nur eine kleine Rolle, meistert diese jedoch souverän. Noch weniger beschäftigt ist Peter Boyle, dessen Auftritte gar nicht im Gedächtnis bleiben.

Konkurrenz für Bond ist „Royce“ keinesfalls, aber trotz des niedrigen Budgets gelang Rod Holcomb ein passables Agentenfilmchen ohne tolle Story, aber mit ganz ordentlichen Gags und einigen netten Actioneinlagen.

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