War ein Erfolg der erste Streich, folgt der zweite Film sogleich...
Karneval in Rio: bei einer lang geplanten Aktion gegen den Drogenbaron Cota, gewohnt fies hier der widerliche Billy Drago, kommen drei DEA-Agenten ums Leben. Zeitgleich in Amerika: die beliebte Restaurant-Szene, aus unzähligen B-Movies bekannt und immer wieder gern gesehen. Delta Force-Major McCoy, etwas gealtert seit dem ersten Teil: Chuck Norris, darf drei Punks eine Benimm-Lektion erteilen. So sind schon nach zehn Minuten die Rollen gut erklärt, und man weiß, was kommen wird.
Die Delta Force muß aber erst eingreifen und die Drogenfarm von Cota in San Carlos einnehmen, als McCoys Buddy Bobby nach einem gescheiterten Mordversuch ( Bobbys Familie wurde durch Cota gemeuchelt ) dort gefangengehalten wird. Die Würfel sind gefallen, Rache ist von nun an gefragt.
Delta Force 2, die Fortsetzung des Films mit Lee Marvin von 1984, hat genau das gleiche Problem wie sein Vorgänger. Nach den zwei sehr kurzen Action-Sequenzen des Beginns dauert es bis Filmminute 65, bis wieder etwas passiert. Dazwischen die üblichen Allgemeinplätze aus der Hölle der Drehbuchautoren: der zögernde Präsident, der ewig braucht, bis er den Einsatz freigibt; der General, der vor lauter Frust zu platzen droht, noch einige Fiesheiten des Bösewichts, um dessen finale Exekution noch mehr herbeizusehnen und so weiter und so weiter...Wenn man den Grund dafür nur kennen würde. Aber als treuer Aktionsfilm-Anhänger ( vulgo: Actionfilmfan ) hält man so manches aus, wenn man dafür irgendwann entschädigt wird.
Und das Warten lohnt sich, denn es führt Regie: Aaron Norris, des Chucks Sohn, und der will natürlich seinen Vater glorreich dastehen lassen. Also kracht es in den letzten 40 Minuten des Films an allen Ecken und Enden, toll dabei zwei Dinge: Cota hat Hunderte von Söldnern, und alle tragen weiße Hemden! Und anders als beim ersten Teil sind die Amerikaner nur zu Acht – und es stirbt nicht einmal ein einziger von Ihnen. Schön auch das Al-Bundy-Double am MG des Hubschraubers, unermüdlich feuernd, da passen Patronen rein in so ein MG – genauso wie die von alleine aufgefüllten Raketenschächte des Helikopters, ach, all das ist so herrlich beknackt und unlogisch, macht aber einen Heidenspaß.
Natürlich sollte man an dieser Stelle auch ein bißchen über die sehr einseitige Darstellung der Bevölkerung von San Carlos ( entspricht Kolumbien, ganz verschämt trägt der Film auch den Untertitel „The Coumbian Connection“, aber das hat man aus Gründen der political correctness wenigstens vom Filmplakat entfernt ) schimpfen, denn genau wie im ersten Teil gilt die Faustregel: Amerika Gut, alle anderen Böse – und das ist dann doch eine Spur zu aufdringlich. Macht aber nichts, denn übrig bleibt ein ziemlich gutes Sequel, welches sogar insgesamt einen Tick besser ist als das Original – und daher berechtigte 7/10. Schade nur, daß Ingrid, die mutige Stewardeß von Teil 1, nicht mittun darf...