Review

Gesehen am 03.08.2004 bei der Deutschland Premiere in (kurzer)Anwesenheit der Darsteller Vin Diesel und Alexa Davalos.

Als großer „Pitch Black“ und Sci-Fi Fan stand „TCOR“ dieses Jahr ganz oben auf meiner Liste der meist erwarteten Filme. Nach den ersten Trailern konnte ich es kaum noch abwarten und gestern bin ich nun endlich in den Genuss des Filmes gekommen. Und alle meine hohen Erwartungen wurden erfüllt.

Von Anfang an merkt man das David Twohy großes im Sinn hatte, als er die Geschichte des Anti-Helden Riddick entwickelte. Genauso offensichtlich das dieser Film erst der Anfang ist. Aber ebenso wird einem klar, das sich Twohy bei seinem Film etliche Vorbilder genommen hat, bekannte Elemente verwendet und trotzdem dabei seinen eigenen Weg geht. So fallen sicherlich Genrekenner viele Ideen aus Filmen wie „Star Wars“, „Herr Der Ringe“, „Dune“ und „Conan“ auf, nur um einige zu nennen. Doch ähnlich wie bei "Pitch Black"(dem Vorgänger), schafft es Twohy die guten Elemente so zu verwenden, dass alles passt und zaubert so einen hohen Unterhaltungswert auf die Leinwand. Die Story ist Interessant und bei weitem nicht so dünn wie in anderen Vertretern der Sommerblockbuster. Man merkt zwar das eine tiefere Auseinandersetzung einzelner Themen(wie z.B. der Religionen) auf Grund der Länge (ca. 115 Minuten) schon im Vorfeld der Schere zum Opfer fielen, aber das was einem präsentiert wird, ist immer noch so gut, das man nicht das Gefühl hat in einem Seelenlosen Hollywoodstreifen zu sitzen. Das am Ende etliche Fragen offen bleiben, liegt natürlich daran, das „TCOR“ als Trilogie geplant ist. Es wäre natürlich sehr schade, wenn durch die nicht ganz zufrieden stellenden Einspielergebnisse in den USA kein Teil mehr folgen sollte. Auch wenn der Film Notfalls einen, für Hollywood etwas ungewöhnlichen, Abschluss bereithält.

Warum der Film nur knapp über die Hälfte seines Budget in Amerika einspielte, ist mir, nach dem ich dem Film gesehen habe, nicht ganz klar. Reine Science Fiction hat’s im Kino, außerhalb der bekannten „Star Wars“ und „Star Trek“ Reihen,leider immer etwas schwer. Davon mal abgesehen das es sehr wenige „reine“ Sci-Fi Filme im Kino gibt (damit meine ich nicht solche Sachen wie „I´Robot“ oder „Minority Report“), scheint momentan eher Fantasy oder historische Stoffe angesagt zu sein. Vielleicht kommt noch dazu dass es nicht unbedingt der übliche Sommerfilm ist. Trotz der PG-13 Freigabe(bei uns FSK 12) bleibt der Film Twohys Stil aus „PB“ treu. Die Storyline und die dazu resultierenden Bilder sind oftmals düster und alles andere als lockeres Popcorn Kino. Nun sollte man natürlich kein intellektuelles tiefgründiges Kino erwarten. Aber man merkt schon den Unterschied zwischen einer runtergeleierten Story und dem Anspruch ein eigenes Universum zu erschaffen.
Dabei bleibt Riddick seinen Prinzipien treu. Er will eigentlich nur seine Ruhe haben. Die Belange der anderen Menschen um ihn herum sind ihm (fast) egal. Und einen Krieg zu führen für eine andere Rasse passt ihm aber auch gar nicht.

Sehr gelungen an diesem Film sind Ausstattung und Special Effects. Seit dem „Herr Der Ringe“ ist man nicht mehr in solche atemberaubende Welten entführt worden. Es werden mehrere verschiedene Planeten gezeigt und jeder einzelne bietet eine unglaubliche visuelle Wucht. Ob der Gefängnis Planet CREMATORIA oder NEW MECCA. Immer wieder werden super Bilder präsentiert die man einfach nur genießen kann. Das Productiondesign und die verschiedensten Kostüme sind perfekt und spiegeln einen unglaublichen Einfallsreichtum wieder. Natürlich gibt es viele Computer Effekte im Film zu sehen; immerhin ist es ein Sci-Fi Action Movie. Aber hier erwartet einem kein Effektoverkill wie z.B. in „Van Helsing“, sondern alle Effekte werden punktgenau eingesetzt und sind nahezu perfekt gemacht. Einzig die hundeähnlichen Tiere im Gefängnis sind ziemlich gut als CGI zu erkennen. Trotzdem weiß man wo, das Budget von 105 Millionen $ geblieben ist.

Die Action ist zwar häufig aber ebenso gezielt eingesetzt und nicht unsinnig. Hierbei merkt man dann das PG-13 Rating. Denn es fließt so gut wie gar kein Blut. Vor allem wenn Riddick sich mit zwei Messern durch die Feinde pflügt, hätte etwas Blut nicht geschadet, alleine um des Realismus wegen. Das bei den meisten anderen Waffen kein Blut fließt, liegt an der Art der Schusswaffen. Wenn man den Film gesehen hat, weiß man was ich meine.

Vin Diesel spielt gewohnt Cool seinen Part als Riddick herunter. Immer einen coolen Spruch auf den Lippen gibt es an seiner Leistung nichts auszusetzen. Ich weiß zwar das etliche Vin Diesel "Hasser" sicherlich seine Leistung bemängeln werden, aber für diese Rolle gibt es nur ihn. Judi Dench strahlt viel Würde aus, ist aber nur eine Nebenfigur. Sie gehört sicherlich zu den Charakteren die in einer Fortsetzung noch eine größere Rolle spielen. Hier kann man, wer will, sie auch als verschenkt ansehen. Keith David ist wieder als Imam dabei und ich sehe ihn immer wieder gerne. Alexa Davalos hat die Rolle der Jack bzw. Kyra von Rhiana Griffith übernommen und wandelt auf den Pfaden ihres Vorbildes Riddick. Dabei ist sie eine sexy Amazone die ebenso wenig Skrupel hat jemanden zu töten. Live ist sie übrigens noch bezaubernder:).
Nick Chinlund als Toombs ist ebenso eine gelungene Figur (Kopfgeldjäger sind immer coole Typen) und Thandie Newton („MI:2“) ist auch wieder hübsch in ihren Kostümen anzuschauen.

Fazit: David Twohy hat es geschafft einen ganz anderen Film zu machen als Pitch Black und das er einen anderen Weg eingeschlagen hat, ist auch gut so. Seine Regie und Einfälle können begeistern(auch wenn er sich bei vielen Klassikern bedient) und alleine die visuellen Bilder die er liefert(immer unterlegt von einem, wie fast immer, hervorragenden Score von Graeme Revell) sind echte Leckerbissen. Die Story finde ich gelungen und interessant und weicht vom üblichen Schema, was man sonst im Kino sieht, angenehm ab. Zwar merkt man, das an der Handlung einiges weggelassen wurde(vor allem Hintergründe; Tipp: das Buch zum Film Lesen!) aber trotzdem ist „TCOR“ für mich neben „Hellboy“ einer der besten Unterhaltungsfilme des Jahres. Auch wenn ich mir sicher bin, dass der Film etliche schlechte Kritiken bekommen wird, bin ich voll auf begeistert. Auf die Hoffnung einer Extended Version auf DVD und einer Fortsetzung gibt es von mir

10/10.

Endlich mal wieder ein Film, den ich mir ein zweites Mal im Kino anschauen werde; dann aber in Englisch!

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