Ein ganz netter Beitrag zum kleinen Subgenre "Serienkiller contra Behinderte", in welchem Andy Garcia sich mit einer blinden Uma Thurman herumschlagen muß, um einen Killer zu fassen, der ausschließlich blinde Mädchen tötet.
Immerhin besser als der ähnlich gelagerte "Blink" lebt der Film von seinem blassen Anstrich, den er durch die draußen herrschende Winterlandschaft gewinnt, ausgebleichte Farben und fahle Töne bestimmen den Look, zusätzlich düster und bräunlich eingefärbt.
Der Fall an sich kommt relativ langsam in die Gänge und präsentiert uns mal wieder einen Polizisten zwischen allen Stühlen, der nicht so recht in die ländliche Atmosphäre passen will (das allerdings freiwillig) und nach und nach selbst ins Visier der Fahnder gerät.
Leider ist der Plot voller Löcher und Schwächen und wirkt stark bemüht, die Auflösung so kompliziert wie möglich zu gestalten. Vor allem der kurze, effektive, aber überflüssige Einsatz von John Malkovich bringt dem Film außer Spielzeit recht wenig, vor allem, da man als Publikum nicht selten dann schon wegen der Uneinsichtigkeit aller übrigen Beamten genervt ist.
Garcia ist sehr effektiv als getriebener Polizist, der mit einer Blinden eigentlich nichts anfangen kann und will, während Thurman zwar gut spielt, aber leider gar nichts ausstrahlt. So gerät der Showdown dann auch zu einer Art Anti-Klimax, der aber immerhin eine solide Überraschung mitliefert. Die Enttarnung des Täters kommt dabei recht spät, wirkt aber ebenso wie die Motivation sehr an den Haaren herbeigezogen.
Darüber hinaus tritt die Thrillerhandlung zwischendurch für die Liebesgeschichte in den Hintergrund und Bedächtigkeit scheint erste Produktionspflicht gewesen zu sein, um keine Pappdeckelcharaktere zu präsentieren. Das ist den Machern zwar gelungen, ansonsten kann aber kaum etwas gefunden werden, was Meisterschaft beweist. Für Komplettisten und alle, die ihren Action-Bedarf runterschrauben können. Spannung wird mitgeliefert, kommt aber nicht endlos. (6/10)