Nachdem Cedric Sundstrom das Verbrechen "American Fighter III" auf die Menschheit losgelassen hatte, bekam er von Cannon Pictures wieder die Erlaubnis, Teil IV abzudrehen. Diesmal mit David Bradley und Michael Dudikoff, jedoch ohne Steve James, der keinen Bock mehr hatte, da er sich unterbezahlt fühlte. Schade.
Aber was Sundstrom dann auf die Beine gestellt hat, sucht im ganzen Action-Sektor seinesgleichen.
Vorab, Teil 1 und 2 waren wirklich gute B-Movies, Teil 4 rockt auch - jedoch eher im Trash-Bereich und mit ordentlich viel Bier im Kopp.
Es geht mal wieder um Bad Asses, die eine Atombombe im Handtaschen-Format erfinden, um New York dem Erdboden gleich zu machen. Nachdem man im absolut genialen Intro einer Delta Force Einheit dabei zuschauen darf, wie sie nach gescheiterter Mission, auf der Flucht gefangen genommen werden (sie wollen mit einem Schlauchboot ohne Motor flüchten), darf man anschließend die nächsten 40 Minuten damit verbringen, wie Sean (David Bradley) es probiert, mit den Taliban-Terroristen fertig zu werden.
Naja, er und sein farbiger Freund (der nicht kämpfen noch sich selber die Schnürsenkel zubinden kann) scheitern und mit dem Rambo-Spruch "Ich sagte schon das letzte Mal, es sei das letzte Mal" grabt man Michael Dudikoff aka Joe wieder aus dem Grab.
Zusammen mit einer Horde Affen jenseits des Mad Max-Universums blasen sie zum Angriff.
Also wirklich, dieser Film hat (fast) alles, was man braucht, wenn man diese Serie liebt. Nach dem Schmusekurs im Vorgänger ist die angemessene Brutalität wieder vorhanden und bis auf einige Längen kann man das Teil ordentlich abfeiern. Nur der Humor definiert sich diesmal anders. Sorgte sonst Steve James als Aushilfs-Rambo für flotte Sprüche, tragen diesmal die haarsträubende, ohne Logik auskommende Story und ihre überzeichneten Figuren dazu bei, diesen Film als Trash-Komödie anzusehen. Ob das Code-Wort für den Informanten nun "Große, blaue Abrissbirne" heißt, die Atombombe per An/Aus-Schalter wie ein Badezimer-Heizofen wirkt, oder der Ober-Motherfucker seinem Geschäftspartner ermahnt, dass Mekka zum Beten 20 Grad weiter westlich liegt. Man kommt aus dem Lachen nicht mehr raus - vorrausgesetzt, man kann sich mit B-Trash anfreunden.
Der typische Score rundet das bunte Treiben auf dem Bildschirm ab. Ich will mir gar nicht ausmalen, wenn hier noch Steve James mitgespielt hätte, was aus dem vierten Teil geworden wäre. Schade nur, dass Dudikoff und Bradley, zwei Mimen, die beide nur den "Ich hau Dich kaputt"-Blick draufhaben, zu keiner Zeit eine gemeinsame Szene haben.
Für Trash-Freunde des Action-Kinos und auch American-Fighter-Liebhaber ein gefundenes Fressen. Alle anderen sollten die Finger von dieser Gurke lassen.
8/10