Der Titel des vierten Teils der Slasher-Reihe impliziert, der letzte zu sein. "Das letzte Kapitel" - Schlußstrich unter der Jason-Serie? Natürlich nicht. Ursprünglich zwar als finalen Schlitzer konzipiert, nach dem enormen Erfolg hat man aber schnellstens sämtliche Vorsätze über Bord geworfen und noch ein paar Jason-Filme gedreht. Und mit "Freitag, der 13. IV" ist auch keine große Innovation im Horrorgenre gelungen.
Direkt nach den Geschehnissen aus dem dritten Teil wird Jason in ein Krankenhaus gebracht, wo er putzmunter aus seinem Leichentuch hervorschaut und erst mal eine Krankenschwester und einen Arzt umbringt. Danach macht er sich auf zu seinem geliebten Crystal Lake, wo in der kurzen Zeit erstaunliches passiert ist: In der Nähe des Tatortes der ersten drei Filme, wohnt jetzt die Familie Jarvis, bestehend aus Mutter, Tochter Trish, Sohn Tommy und Hund Gordon. Gleich gegenüber hausen 6 Jugendliche, die hier ihren Sommerurlaub verbringen wollen. Die vier Jungs und die zwei Mädels treffen bald auf noch zwei Vertreter der weiblichen Rasse und so steht endlich das Jungs-Mädel-Verhältnis vier zu vier, und die Suche nach dem geeigneten Kopulationspartner kann beginnen. In der ersten halben Stunde werden gut 12 Charaktere vorgestellt, die sich in der folgenden Nacht am Crystal Lake aufhalten. Und der Rest des Films begnügt sich damit, alle vorgestellten Figuren brav über die Klinge springen zu lassen. Jason ist diesmal sogar erstaunlich munter, denn im Gegensatz zu seinen Vorgängern rennt er diesmal richtig, im Gegensatz zu seinem üblichen, bedrohlichen Schleichen. Anscheinend hat ihm das Ausruhen im Krankenhaus gut getan.
Die Spezialeffekte sind natürlich sehenswert. Um den Mythos, den er mit seinen Effekten geschaffen hat, zu begraben, machte hier FX-Guru Tom Savini mit, der für ein paar wirklich blutige Szenerien sorgte. Auch zu erwähnen wäre die Figur des Tommy Jarvis, ein findiger, cleverer, kleiner Junge, der am Ende Jason schlussendlich besiegt. Der finale Effekt ist wirklich grausig und wirklich toll von Savini realisiert. Aber ansonsten? Ansonsten gibt’s „Freitag, der 13.“-Einheitsbrei ohne neue Einfälle. Regisseur Zito versucht nicht mal Spannung aufkommen zu lassen, sondern lässt uns einfach den hohen Bodycount betrachten. Und wenn Zito dann einige von Jasons Gräueltaten sogar in Zeitlupe filmt, dann ruft das natürlich die deutschen Zensoren auf den Plan, die „Das letzte Kapitel“ beschlagnahmten.
Schlussendlich muss man leider sagen, dass der vierte Part nicht an den sehr guten Vorgänger anknüpfen kann. „Jason“-Fans werden zwar gut unterhalten, und können einige seiner härtesten Morde begutachten, aber filmisch gibt’s außer denen nichts, was an Interesse wäre. Daher gibt es nur eine 5 von 10 möglichen Sternen.