Review

Wieder einmal geht Jason seinem blutigen Handwerk nach.

Fälschlicherweise für tot gehalten, entweicht der irre Metzler Jason Vorhees aus einem Krankenhaus und kehrt an den Crystal Lake zurück, wo einst seine Untaten begonnen haben. Gut für ihn, daß dort nicht nur eine des Vaters verlustig gegangene Familie wohnt, sondern auch neun junge Menschen, die ihre Ferien genießen wollen. Alles verläuft streng nach Schema: die jungen Menschen machen sich nackt und/oder haben Sex und werden dann einer nach dem anderen auf verschiedene Art gemeuchelt. Nur an den beiden Kindern der Familie beißt sich Jason die Zähne aus, die Rangen schaffen es, ihn zu töten – aber wer will so eine Geldmaschine wirklich vernichten...

Grandios primitiver Fortsetzungsfilm, der seine Spannung, so man überhaupt davon reden kann, nur daraus bezieht, wann endlich wieder ein Opfer an der Reihe ist, einen kreativen Tod zu sterben. Die Darsteller sind reines Kanonenfutter, jede noch so kleine Hoffnung auf Schauspielkunst ist völlig fehl am Platz. Und so leidet man nicht mit, wenn die jungen, drallen Menschen, die sich, oh puritanisches Amerika, der Sünde Sex hingeben, ihr allzu plötzliches Ende finden. Es ist dem Betrachter völlig egal, ob eines der potentiellen Opfer lebt oder stirbt, man fragt sich lediglich, wann es denn bitte wieder soweit ist. Gerade der langatmige Mittelteil ist reiner Horror, ein ums andere Mal schwebt der Finger über der Vorspultaste, und es ist wahrlich hart, ein Filmkritiker zu sein.

In den letzten zwanzig Minuten dann zieht das Tempo an, die Morde geschehen rasch, wenngleich die Kamera nur kurz auf die Details draufhält. Lediglich der finale Machetenhieb ins Jasons Kopf ist wieder einmal ein gelungener Effekt von Meister Savini. Der wahre Horror aber ist Jasons mißgestaltetes Gesicht, kein Wunder, daß der Mann gerne eine Hockeymaske trägt. Unter heutigen Maßstäben ist die Gewaltdarstellung eher noch im grünen Bereich, im Entstehungsjahr galt da ein anderer Maßstab – man stumpft ab, die Reizüberflutung fordert ihre Opfer. So bleibt ein mittelmäßiges Horrorfilmchen, die Serie hat ihren Stellenwert in der Filmhistorie sicher zu Recht erhalten, wenngleich die einzelnen Episoden eher mäßig sind. 05/10

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