Review

Zur falschen Zeit am falschen Ort – 12.11.2007

Geschäftsmann Paul Racine hat in Japan zu tun und verbringt den ersten schönen Abend mit einer Japanerin, ach, welche Freude, die wunderhübsche Joan Chen, da würde man doch auch…sollte man aber nicht, denn die Dame ist Ziel eines Attentats durch geheimnisvolle Ninja. Aber als Mann greift man ein, wenn man es denn muß, und so wird Racine durch den Anführer der Ninja schwer verletzt. Indes, ein Mann, der das Gesicht des Anführers Kinjo gesehen hat, muß sterben, und so hat Racine auf einmal statt Geschäfte zu machen schwer daran zu knabbern, sein Leben zu behalten. Zum Glück hilft ihm ein Samurai aus der Patsche – gut, wenn man in fernen Ländern sogleich Freunde findet…

Schön zu sehen, daß Christophe Lambert doch noch einen weiteren recht ordentlichen Film außer dem „Highlander“ gedreht hat, denn des Mannes Filmographie weist reichlich Nieten auf. Hier aber spielt er einen völlig durchschnittlichen Geschäftsmann, und besonders erwähnenswert an dieser Stelle ist die Tatsache, daß er sich im Laufe des Films auch nicht zum Einzelkämpfer wandelt, sondern ganz einfach nur versucht, am Leben zu bleiben. Natürlich läßt er sich das eine oder andere beibringen, doch letztlich hängt sein Leben nicht allein von den eigenen Fähigkeiten ab, sondern vielmehr vom Willen, nicht zu sterben und der Bereitschaft, neue Fähigkeiten zu assimilieren. Hier muß Herr Lambert seine beschränkte Mimik nicht über Gebühr strapazieren und darf er selbst sein – ein Dutzendgesicht in einem Film um Ehre, Blut und Ninjas.

Besonders erwähnenswert ist der Lokalkolorit, denn man beläßt viele Dialoge im Japanischen Originalton und auch die musikalische Untermalung besteht zumeist aus drohenden typisch Japanischen Trommelschlägen. Diese beiden Stilmittel heben den Film vom durchschnittlichen Yakuzastreifen heraus, wenngleich die Geschichte schon reichlich abgehoben ist, denn sie verwebt ein wenig Rache mit einer seit Jahrhunderten währenden Fehde zwischen zwei Familien. Leider dauert es zwischen den zumeist recht blutigen Auseinandersetzungen immer wieder ein Weilchen, bis erneut Blut fließt, und die Dialoge werden irgendwann etwas öde. Dennoch ist der Film wohltuend unaufgeregt und bietet interessante und grobe Schwertduelle en masse, in denen Lambert zeigen darf, was er von Sean Connery dereinst hat lernen dürfen – und allein dafür reicht es für 6/10.

Details
Ähnliche Filme